Online-Banking: Mutmaßlicher Kopf von Betrügerbande festgenommen
Die Braunschweiger Polizei und die Staatsanwaltschaft Bamberg haben den mutmaßlichen Hintermann eines deutschlandweiten Betrüger-Netzwerks verhaftet. Der Mann soll mit einer Masche 500.000 Euro erbeutet haben.
Der 26-Jährige wurde bereits am Mittwoch im nordrhein-westfälischen Ennepe-Ruhr-Kreis festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Bamberg und die Polizei Braunschweig am Freitagmorgen bekannt gaben. Der 26-Jährige soll der Kopf der Betrügerbande sein, die deutschlandweit agiert haben soll. Ihm wird vorgeworfen, sich Zugangsdaten zum Online-Banking von mindestens 93 Geschädigten aus dem gesamten Bundesgebiet verschafft zu haben. Die Ermittlungen in Gang gebracht hatten Geschädigte aus Niedersachsen und anderen Bundesländern, die bereits vor einigen Jahren Anzeige erstattet hatten.
Betrüger gaben sich als Bankmitarbeiter aus
Nach Informationen des NDR Niedersachsen waren die Geschädigten von Betrügern angerufen worden. Demnach dachten sie, es handele sich um Bankmitarbeiter, die auf ein fehlendes Sicherheitsupdate beim Online-Banking aufmerksam machen wollten. Führte ein Opfer das vermeintliche Sicherheitsupdate durch, konnten die Kriminellen die Freigabecodes und Zugangsdaten abfangen, um die virtuellen Debitkarten - also digitalen EC-Karten - der Opfer freizuschalten.
"Schnäppchen" im Internet gehörten zur Masche
Die Täter und Täterinnen haben die erbeuteten Daten der digitalen EC-Karten genutzt, um in Geschäften und auf Online-Portalen Gutscheinkarten und teure Elektroartikel zu kaufen. Diese wiederum haben die Kriminellen dann im Internet günstiger verkauft und sie sollen gut daran verdient haben. Zwei Frauen und ein Mann wurden 2022 bei einem ersten Polizeieinsatz in Berlin und Wittenberg festgenommen. Von ihnen bekam die Polizei einen Tipp, wer noch hinter dem Online-Betrug stecken könnte.
Ermittler folgten der Spur des Geldes
Um auch dem mutmaßlichen Hintermann auf die Schliche zu kommen, ermittelten die Polizeibeamten des Fachkommissariats Cybercrime in Braunschweig (ZKI) weiter. Die Ermittler kauften nach NDR Informationen selbst Gutscheine und folgten der komplexen Spur des Geldes. Die Spur führte schließlich zum mutmaßlichen Betrüger, der mit der professionellen Masche in einem Jahr etwa eine halbe Million Euro von den Konten der Opfer erbeutet haben soll, wie der NDR aus Polizeikreisen erfuhr. Ein Ermittlungsrichter ordnete Untersuchungshaft für den 26-jährigen Mann aus Nordrhein-Westfalen an.