Nach Angriff auf SPD-Wahlhelfer: Durchsuchungen in Niedersachsen
Nach dem Angriff mutmaßlich Rechtsextremer auf SPD-Wahlhelfer und Polizisten Mitte Dezember in Berlin, hat die Polizei mehrere Wohnungen durchsucht. Im Interesse der Ermittler standen auch Adressen in Niedersachsen.
Bei den Razzien an zehn Adressen in Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt waren am Freitag rund 100 Polizeikräfte im Einsatz. Wie Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, lag der Schwerpunkt in Sachsen-Anhalt, aber auch in Wolfsburg habe es Durchsuchungen gegeben. Nach Angaben der Polizei wurden dabei mobile Endgeräte, digitale Speichermedien, mutmaßliche Tatbekleidung, Vermummungsutensilien, Schlagwerkzeuge, Messer sowie rechtes Propagandamaterial gefunden und beschlagnahmt.
Ermittlungen gegen acht Tatverdächtige
Inzwischen wird laut Polizei gegenacht Tatverdächtige ermittelt. Darunter sieben Jugendliche und junge Männer im Alter zwischen 15 und 21 Jahren - sowie eine Jugendliche im Alter von 16 Jahren. Drei der Beschuldigten befinden sich seit dem 15. Dezember in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Polizei stehen alle im Verdacht, Mitglieder der politisch rechtsmotivierten Jugendorganisation "Deutsche Jugend zuerst" zu sein.
Attacke an SPD-Info-Stand in Berlin
Bei der Attacke am 14. Dezember am Berliner S-Bahnhof Lichterfelde-Ost in Steglitz-Zehlendorf waren nach Polizeiangaben zwei SPD-Mitglieder an einem Info-Stand angegriffen worden. Auch einschreitende Polizisten waren attackiert worden. Einer der SPD-Wahlkämpfer und zwei Polizisten mussten daraufhin im Krankenhaus behandelt werden.