Niedersachsen: Rund 230 Kinder werden im Land vermisst
In Niedersachsen gelten laut Landeskriminalamt aktuell fast 1.380 Menschen als vermisst - darunter mehr als 200 Kinder. Zuletzt gab es eine groß angelegte Such-Aktion nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde.
Nahezu die Hälfte der aktuell Vermissten sind laut Landeskriminalamt (LKA) Erwachsene, bei rund 470 handelt es sich um Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, rund 230 sind Kinder. Die Zahlen verändern sich den Angaben zufolge täglich, weil neue Fälle hinzukommen oder vermisste Personen gefunden und die Fahndungen gelöscht werden.
LKA: Kinder häufig nur wenige Stunden weg
Zu den aktuell Vermissten gehört auch der sechs Jahre alte Arian aus Bremervörde-Elm im Landkreis Rotenburg (Wümme). Der autistische Junge ist seit dem 22. April verschwunden. Nach Absprache mit dem niedersächsischen Innenministerium hat die Polizei die groß angelegte Suche nach dem Kind eingestellt. In der Regel kehren Vermisste laut LKA im Zeitraum zwischen einem Tag und drei Tagen zurück nach Hause oder werden gefunden, Kinder seien häufig nur wenige Stunden weg.
Jugendliche verschwinden oft aus Abenteuerlust
Warum Menschen verschwinden, darüber führt das LKA keine Statistik. "Erfahrungsgemäß kann jedoch festgestellt werden, dass Jugendliche vorrangig aus Abenteuerlust oder aufgrund von Streit im näheren Familienkreis ihr gewohntes Umfeld verlassen", teilte das LKA mit. Die Polizeidienstvorschrift regelt, dass bei Minderjährigen grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass sie in Gefahr sind, wenn sie vermisst werden.