Mehr Bewerber als Plätze: Ärzteverband mit Landarztquote zufrieden
Für ein Medizinstudium über die Landarztquote in Niedersachsen haben sich nur etwa halb so viele Menschen beworben wie erwartet. Der Hausärzteverband sieht Interesse und Bedarf dennoch bestätigt.
Wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, gingen bis zum Ende der Frist beim Niedersächsischen Zweckverband zur Approbationserteilung 295 Bewerbungen auf 60 Plätze ein. Im Gesetzentwurf zur Landarztquote waren SPD und CDU 2021 von 600 Bewerbungen pro Jahr ausgegangen. Laut Ministerium bewarben sich nach ersten Erkenntnissen ähnlich viele Frauen wie Männer. Eine genaue Auswertung liege noch aber nicht vor, hieß es. Auch zur Verteilung der Bewerbungen auf die Hochschulen in Niedersachsen gibt es noch keine Angaben.
Hausärzteverband will weitere Förderung
Auch wenn die Erwartungen an die Bewerberzahlen nicht erfüllt wurden, bewertet der Hausärzteverband die Quote als Erfolg. Mit der fünffachen Anzahl an Bewerbungen pro Platz sei das Interesse am Hausarztberuf sehr groß ist, hieß es vom Landesvorsitzenden Matthias Berndt. Damit sei nur ein erster Schritt getan, es brauche weitere Nachwuchskräfte. "Wir fordern daher die weitere Aufstockung der Studienplätze über die Landarztquote", so Berndt. Es habe sich gezeigt, dass "Interesse und Potenzial in beträchtlichem Ausmaß vorhanden sind."
Landarztquote soll Ärztemangel auf dem Land entgegenwirken
Jährlich werden in Niedersachsen 60 Studienplätze in Humanmedizin vergeben - davon 15 je Winter- und Sommersemester in Göttingen sowie 18 in Hannover und 12 in Oldenburg im Wintersemester. Über die Landarztquote sollen junge Menschen einen leichteren Zugang zum Medizinstudium bekommen. Im Gegenzug verpflichten sie sich dazu, nach Abschluss des Studiums zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region zu arbeiten, in der Ärzte fehlen. Den Ort legt das Land zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) fest. So soll die ärztliche Versorgung auf dem Land sichergestellt werden.