In Niedersachsen fehlen mehr als 500 Hausärzte
In Niedersachsen fehlen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) 546 Hausärzte und Hausärztinnen. Die Lage hat sich damit verschlechtert: 2019 waren noch 355 Hausarztstellen unbesetzt.
Laut KVN ist die Lage vor allen Dingen in ländlichen Regionen angespannt. Besonders betroffen sind in Niedersachsen demnach die Regionen Salzgitter, Delmenhorst, Syke, Cloppenburg und Meppen. Besser ist die Versorgung durch Fachärztinnen und Fachärzte: In Niedersachsen sind 118,5 Stellen unbesetzt, sieben sind es bei den Psychotherapeutinnen und -therapeuten.
Für 2035 rechnet die KVN nur noch mit 3.750 Hausärzten im Land
Künftig könnte sich die Lage noch weiter zuspitzen: Für das Jahr 2035 prognostiziert die KVN, dass die Zahl der Hausärztinnen und Hausärzte von aktuell mehr als 5.200 auf rund 3.750 sinken wird. Besonders im ländlichen Raum werde es "starke Tendenzen in Richtung Unterversorgung" geben, sagte der KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch.
KVN: Landarztquote nicht ausreichend
Barjenbuch sieht das Land wegen des zunehmenden Ärztemangels in der Verantwortung: Es müsse mehr Medizin-Studienplätze geben, die Landarztquoute allein reiche nicht. "Es ist ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist nicht die Lösung", sagte er. Studierende, die einen Studienplatz über die Landartztqoute erhalten, verpflichten sich nach ihrem Studium, zehn Jahre in einer unterversorgten Region zu arbeiten. Jedes Jahr werden über diese Quote 60 Medizin-Studienplätze vergeben.