Menschen und ein Strandkorb am Strand von Cuxhaven bei sonnigen Wetter © picture alliance Foto: Mohssen Assanimoghaddam

Kurtaxe, Gästebeitrag und Co.: Wofür wird das Geld genutzt?

Stand: 11.08.2024 13:23 Uhr

Ob Küste, Harz oder Heide: Wer in Niedersachsen Urlaub macht, muss oft einen Tourismusbeitrag zahlen. Unterschiede gibt es bei den Preisen - und der Art, wofür Orte die Einnahmen nutzen.

Während etwa im Kurort Bad Bevensen in der Lüneburger Heide alle Einnahmen für touristische Einrichtungen sowie entsprechende Veranstaltungen vorgesehen sind, wird das Geld im Harz je nach Ort anders genutzt. Beiträge fließen dort laut Harzer Tourismusverband zusätzlich in die Infrastruktur und das "HATIX"-Ticket. Damit können Touristen die meisten Harzer Buslinien ohne weitere Kosten nutzen. An der Küste werden die Einnahmen zudem auch für die Reinigung und Bewachung von Stränden sowie öffentliches und kostenfreies WLAN genutzt.

Videos
Menschen in Liegestühlen am Strand von Cuxhaven.
ARD Mediathek

Cuxhaven - Ein Wochenende im Watt

Cuxhaven zählt zu den größten Fischereihäfen Deutschlands, lebt aber auch vom Kurbetrieb und Tourismus. (05.08.2023) Video

Gästebeitrag an der Küste deutlich höher als im Harz

Auch beim Zeitraum und der Höhe des Beitrags gibt es je nach Region teils deutliche Unterschiede, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Im Harz wird zwar ganzjährig Geld verlangt - laut Tourismusverband sind Gäste aber je nach Ort und Jahreszeit mitunter ab einem Euro und bis zu 3,50 Euro dabei. Teurer wird es an der Küste: Auf Borkum liegt der Gästebeitrag für Erwachsene bei 4,80 Euro pro Übernachtung, wie die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH mitteilte. Der Zeitpunkt des Aufenthalts ist mittlerweile egal: Seit Januar gibt es auf Borkum keine Unterteilung zwischen Neben- und Hauptsaison mehr.

Viele Orte haben Beitrag seit Jahresbeginn erhöht

Laut dpa-Umfrage sind die Preise an mehreren Orten seit Jahresbeginn gestiegen - sowohl auf den Ostfriesischen Inseln als auch auf dem Festland. Im Harz könnten viele Orte bald nachziehen. Laut Carola Schmidt vom Harzer Tourismusverband sind die Kosten für den Unterhalt der touristischen Infrastruktur gestiegen. Möglich seien daher künftig Erhöhungen um 20 bis 50 Cent. Ohne den Beitrag gebe es nicht genug Geld, um die touristische Infrastruktur zu finanzieren, sagte Schmidt.

Auswahl von Gästebeiträgen pro Nacht:

  • Bad Bevensen: 3,00 Euro für Erwachsene (Hauptsaison)
  • Borkum: 4,80 Euro für Erwachsene (ganzjährig)
  • Butjadingen: 3,20 Euro für Erwachsene und Kinder ab 13 Jahren (Hauptsaison)
  • Cuxhaven: 3,80 Euro für Erwachsene (Hauptsaison)
  • Hage: 2,00 Euro für Erwachsene (Hauptsaison)
  • Spiekeroog: 5,00 Euro für Erwachsene (Hauptsaison)

Beitrag ist zweckgebunden - anders als Bettensteuer

Nicht jeder Ort darf einfach eine Kurtaxe oder einen Gästebeitrag erheben. Aus dem Niedersächsischen Kommunalabgabengesetz geht hervor, dass Orte dafür ganz oder teilweise als Kur-, Erholungs- oder Küstenbadeort staatlich anerkannt sein müssen. Das Gesetz besagt zudem, dass das Geld auch nur zweckgebunden für den Tourismus ausgegeben werden darf. Anders ist die Lage bei Beherbergungssteuern: Die Einnahmen der auch alsBettensteuer bezeichneten Abgabe fließen in den allgemeinen Haushalt. Mehrere Städte in Niedersachsen hatten diese zuletzt eingeführt oder angekündigt - darunter Hannover, Hildesheim und Bleckede.

Weitere Informationen
Bei hochsommerlichen Temperaturen hängt am 21. Juli 2013 der Strohhut einer Nordseeurlauberin an einem Strandkorb in Bensersiel. © picture alliance/dpa Foto: Ingo Wagner

Tourismus: Harz, Heide und Küste melden gute Auslastung

Nach schwächerem Start haben die Buchungen in Niedersachsen zum Ferienende angezogen. Die Regionen hoffen auf den August. (03.08.2024) mehr

Hotelbett in einem Hotelzimmer. © picture alliance Foto: Frank Hoermann

Übernachten wird teurer: Mehr Kommunen erheben Bettensteuer

Ab sofort wird sie in Laatzen, Leer und Bleckede fällig. Weitere Orte in Niedersachsen diskutieren die Abgabe ebenfalls. (01.07.2024) mehr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Tourismus

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Menschen gehen durch eine Stadt. © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt

Niedersachsen hat weniger Einwohner als gedacht - das hat Folgen

Das Land bekommt dadurch weniger Geld vom Bund. Außerdem muss Niedersachsen mit Rückzahlungen in Millionenhöhe rechnen. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?