Klimafreundliche Landwirtschaft: Landvolk macht Vorschläge
Nach Ansicht des Landvolks Niedersachsen kann die Landwirtschaft das Klima durch eine effizientere Produktion schonen. Komplett emissionsfrei könne der Agrarsektor allerdings nicht werden.
"Bei der landwirtschaftlichen Produktion werden unvermeidbar Klimagase freigesetzt", sagte Landvolk-Präsident Holger Hennies am Mittwoch. Den Landwirtinnen und Landwirten müsse es gelingen, auf den landwirtschaftlichen Flächen nachhaltig möglichst viel zu erzeugen und gleichzeitig möglichst wenig Klimagase auszustoßen. "Der effektivste Weg zur weiteren Steigerung der Klimaeffizienz der niedersächsischen Landwirtschaft ist eine generelle nachhaltige Effizienzsteigerung der landwirtschaftlichen Produktion", heißt es in einem 90-seitigen Strategiepapier zum Thema Klimaschutz, das das Landvolk nun in Hannover vorgestellt hat.
Landvolk setzt bei Treibhausgas-Reduktion auf Forschung
Mit aktuell verfügbaren Technologien könnten zehn bis 20 Prozent der Treibhausgasemissionen auf landwirtschaftlichen Höfen reduziert werden, ohne die Produktion zu verringern, sagte Landvolk-Vizepräsident Hubertus Berges. Im Strategiepapier schlägt das Landvolk unter anderem vor, landwirtschaftlichen Betrieben eine spezifische Klimaschutzberatung zu ermöglichen, innovative Düngemittel zu entwickeln oder Züchtungsfortschritte bei Pflanzen durch molekularbiologische Verfahren zu erzielen, die das Erbgut der Pflanzen verändern sollen. Außerdem sind für einen Fortschritt beim Klimaschutz in der Landwirtschaft laut Vizepräsident Berges auch rechtliche Reformen, Bürokratieabbau und finanzielle Unterstützung nötig.
Verband lehnt pauschale Reduktionsziele ab
Das Landvolk positioniert sich in dem Papier gegen pauschale Reduktionsziele. Stattdessen fordert der Verband mehr Mitspracherecht in der Klimapolitik Niedersachsens. Das Landvolk müsse in den Klima-Rat des Landes einbezogen werden, um die Landwirte flächendeckend zu vertreten, heißt es in der Klimaschutzstrategie. "Es muss eine Art Niedersächsischer Weg für den Klimaschutz geben", forderte Präsident Hennies. Leistungen der Landwirtschaft fürs Klima müssten honoriert werden. Der "Niedersächsische Weg" ist eine Naturschutzvereinbarung zwischen Landwirtschaft, Umweltverbänden und der Landesregierung. Er sieht beispielsweise vor, dass Landwirte finanziell entschädigt werden, wenn sie bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen stärker auf Arten-, Natur- und Tierschutz achten.
