Islamistische Gefährder: Zahl in Niedersachsen weiter gesunken
In Niedersachsen gibt es immer weniger islamistische Gefährder. Seit 2018 ist die Zahl kontinuierlich zurückgegangen. Das teilte das Innenministerium auf NDR Anfrage mit.
Aktuell habe das LKA eine mittlere zweistellige Zahl registriert, sagte ein Sprecher. Das Spektrum reiche dabei von individuell radikalisierten Tätern bis zu konspirativ agierenden Terrorzellen. Genauere Angaben machen die Behörden in Niedersachsen aus polizeitaktischen Gründen nicht. Der erneute Rückgang habe damit zu tun, dass der Einfluss der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) immer mehr schwindet, hieß es.
Innenministerium: Keine Entwarnung
Gleichwohl ändert das nichts an der generellen Einschätzung durch das Innenministerium: Die Gefährdungslage bleibe "abstrakt hoch", sagte der Sprecher. Die Ereignisse in Wien, wo mehrere Konzerte der US-Sängerin Taylor Swift wegen eines geplanten Terroranschlags abgesagt wurden, zeigten, wie schnell sich die Lage ändern könne. Ein Problem sei, dass es immer mehr Einzeltäter gebe, die sich über das Internet radikalisieren. Dies mache es für die Ermittler herausfordernd, so der Sprecher. Die Polizei sei auch auf Hinweise angewiesen.
Auch bundesweit weniger islamistische Gefährder
Auch bundesweit ist die Zahl der islamistischen Gefährder gesunken. Mit Stand 1. August seien 472 Personen als religiös motivierte Gefährder eingestuft gewesen, sagte ein BKA-Sprecher dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Freitag). Trotz des Rückgangs warnt auch das BKA, dass die Gefahr weiterhin hoch bleibt.