Hochwasser-Schäden: Bislang wenige Anträge auf Soforthilfe

Stand: 27.02.2024 09:39 Uhr

Nach dem Hochwasser in Niedersachsen über Weihnachten und Silvester ist das Interesse an Soforthilfen bislang gering. Bei den Kommunen sind bisher nur 500 Anträge eingegangen. Erste Betroffene haben bereits Geld erhalten.

von Torben Hildebrandt

Die Städte und Landkreise arbeiten die Soforthilfe-Anträge zurzeit ab. Bislang haben die Kommunen landesweit 83 Anträge bewilligt und insgesamt knapp 112.000 Euro an betroffene Privatleute ausgezahlt. Das hat das niedersächsische Umweltministerium auf NDR Anfrage mitgeteilt. Gemessen an den Dimensionen des Hochwassers, das ganze Landstriche überflutet hatte, ist die Zahl der Anträge niedrig.

Meyer: Wenig Hochwasser-Schäden an Häusern

Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sagt, es seien "erfreulich wenig Schäden" an Häusern entstanden. Der Minister verweist auf die "großartige Leistung" der Feuerwehren und anderer Organisationen. "Es ist kein Deich gebrochen, es sind keine größeren Wohngebiete überschwemmt worden", so Meyer. "Und da, wo wir die Anträge haben, helfen die Kommunen jetzt schnell."

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Soforthilfe kann noch bis 22. März beantragt werden

Die Soforthilfe ist für besonders betroffene Privatleute in akuten Notlagen vorgesehen - zum Beispiel, weil die Versicherung die Schäden nicht übernimmt. Bis zum 22. März können Betroffene die entsprechenden Anträge bei bei den Kommunen einreichen. Aus dem Programm wird ausschließlich Hausrat ersetzt, etwa die kaputte Waschmaschine, der verschlammte Teppichboden oder der zerstörte Kühlschrank.

57 Anträge bislang abgelehnt

Neben den bewilligten Anträgen haben die Kommunen noch knapp 100 weitere Anträge vorliegen, die unmittelbar vor einer Bewilligung stehen. Da geht es um weitere knapp 100.000 Euro. "Die werden jetzt auch zügig abgearbeitet", sagt Minister Meyer mit Blick auf die offenen Fälle. 57 Anträge wurden bislang abgelehnt - zum Beispiel, weil sie sich auf Gebäudeschäden beziehen, die nicht Teil der Soforthilfe sind.

Viele Anträge in Celle, Hannover und Emsland

Die meisten Anträge haben Betroffene im Landkreis Celle eingereicht. Dort waren vor allem die Aller und ihre Nebenflüsse über die Ufer getreten. Viele Anträge sind bei der Region Hannover sowie in den Landkreisen Emsland, Diepholz und Nienburg eingegangen. Außerdem sind auch die Landkreise Osterholz, Verden und Rotenburg vorne dabei.

Schäden teilweise über private Versicherungen abgedeckt

Der niedersächsische Landkreistag sieht für die insgesamt niedrige Zahl der ausgeschütteten Soforthilfe mehrere Gründe. "Wir gehen davon aus, dass einige der entstandenen Schäden nach den Hochwassern im letzten Jahrzehnt auch über eine zunehmende Anzahl privater Versicherungen abgedeckt sein werden", sagt der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages, Hubert Meyer. Außerdem verweist Meyer auf "strenge Maßstäbe für die Soforthilfe".

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