Hameln-Pyrmont fordert Geld vom Bund für AKW-Abschaltung
Hameln-Pyrmont fordert zusammen mit zwölf weiteren Landkreisen Finanzhilfen vom Bund für die Abschaltung der Atomkraftwerke. Das Geld soll etwa in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen.
"Beim Ausstieg aus der Kernenergie handelt es sich um eine viele Jahrzehnte andauernde gesamtgesellschaftliche Aufgabe, welche die betroffenen Kommunen und Landkreise und ihre Bürgerinnen und Bürger vor große Herausforderungen stellt", sagte Dirk Adomat (SPD), Landrat von Hameln-Pyrmont. Der Landkreis ist federführend bei der Initiative. Adomat empfindet es als ungerecht, dass bei der Energiewende die Kohle-Reviere Milliardensummen erhalten, die AKW-Standorte aber leer ausgehen. Schließlich hätten die Landkreise jahrzehntelang zur Energieversorgung in Deutschland beigetragen, hieß es in einer Mitteilung.
Geld soll neue Betriebe anlocken
Mit dem Kernkraftwerk Grohnde verschwinden in dem Landkreis Hameln-Pyrmont auch die Gewerbesteuer-Einnahmen. Zudem fallen auch die jährlichen Revisionen in dem Kernkraftwerk weg. Die hätten jährlich Hunderte von externen Fachleuten in die Region geholt, erklärt Adomat. Die Landkreise Emsland, Stade und Wesermarsch haben sich ebenfalls der Initiative angeschlossen. Sie fordern keine Ausgleichszahlungen, sondern unter anderem einen Ausgleichsfonds für wegfallende qualifizierte Arbeitsplätze. Auch wollen sie durch das Geld Anreize schaffen, um neue Betriebe anzulocken - etwa solche, die (grünen) Wasserstoff herstellen und vertreiben wollen.
Erneuerbare Energien sollen gefördert werden
"Es geht uns darum, den Wandel hin zu erneuerbaren Energien zu fördern", sagte Adomat. Die Landkreise und Kommunen hätten überdurchschnittlich viele kompetente und energieaffine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Die möchten wir nach Möglichkeit halten", erklärte der Landrat. Die Initiative will sich mit ihren Anliegen an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wenden, um gemeinsame Gespräche voranzutreiben.