Der Schriftzug "Landgericht Braunschweig" ist neben dem Niedersachsen-Wappen auf einem Schild am Haupteingangsbereich zum Landgericht Braunschweig zu lesen. © picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg Foto: Moritz Frankenberg

Prozesssbeginn: Planten Geschwister Rachemord in der Schweiz?

Stand: 08.07.2024 10:30 Uhr

Zwei Geschwister sollen für einen Mord in der Schweiz verantwortlich sein. Der Bruder soll einen Mann mit einem Messer erstochen haben, um den Tod ihres Vaters zu rächen. Am Donnerstag beginnt der Prozess.

Der 25-jährige Angeklagte muss sich vor dem Landgericht Braunschweig wegen Mordes verantworten. Die Tat soll er gemeinsam mit seiner Schwester geplant haben. Laut Landgericht sollen die Geschwister beschlossen haben, damit den mutmaßlich gewaltsamen Tod des gemeinsamen Vaters im Jahr 2022 zu rächen.

Spielte die Schwester den Lockvogel?

Eine maßgebliche Rolle im Mordplan soll die Schwester des Angeklagten spielen. Die Frau hat sich dem Landgericht zufolge als Lockvogel zur Verfügung gestellt. Über soziale Netzwerke soll sie das spätere Opfer in der Schweiz ausfindig gemacht haben und mit falscher Identität eine Liebesbeziehung zu dem Mann aufgebaut haben. Mit den Infos zum Aufenthaltsort soll der Angeklagte im Juni 2023 dann mit seiner Lebensgefährtin in die Schweiz gefahren sein und den Mann mit einem Armeemesser attackiert haben. Das Opfer versuchte noch zu fliehen, starb aber in Nähe des Tatorts. Nach einem Bericht der "Bild" lebte der Mann in einer Flüchtlingsunterkunft in Haute-Nendaz im Kanton Wallis.

Handy des Täters wurde beim Opfer gefunden

Weitere Details zum Hintergrund nannte das Gericht vor dem Prozessauftakt nicht. Damit bleiben die Todesumstände des Vaters und die Verbindung zum Mann in der Schweiz zunächst unklar. Wie die "Bild" weiter berichtet, lebt die Schwester mittlerweile in Pakistan. Der Angeklagte und seine Lebensgefährtin wurden demnach Anfang 2024 in Braunschweig gefasst. Die Frau soll bereits in die Schweiz überstellt worden sein. Die Staatsanwaltschaft erklärte auf NDR Nachfrage, dass das Handy des mutmaßlichen Täters beim Opfer gefunden worden sei. Für das Verfahren sind sieben Verhandlungstage bis Ende August angesetzt.

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