Kritik an Polizeiuniform nach Brand in Flüchtlingsunterkunft
Nach dem Brand in einer Geflüchtetenunterkunft in Buchholz kritisiert die Deutsche Polizeigewerkschaft die Schutzwirkung von Polizeiuniformen. Ein 44-jähriger Polizist hatte schwere Verbrennungen erlitten.
Die Schutzwirkung der Dienstkleidung sei wegen des rund 80-prozentigen Kunststoffanteils grundsätzlich gering, sagte Christian-Tobias Gerlach, der für die Deutsche Polizeigewerkschaft im Direktionsverband Lüneburg aktiv ist. Welche Kleidung sein Kollege bei dem Einsatz konkret getragen hatte, könne er aber nicht sagen. Dass Kunstfaser schnell entflammbar ist, bestätigt auch Volker Bellmann, Kreisbrandmeister des Landkreises Harburg. Fängt die Kleidung Feuer, würde sie direkt mit der Haut verschmelzen. Der bei dem Brand schwer verletzte 44-jährige Polizist liegt weiterhin auf der Intensivstation.
Polizeigewerkschaft fordert bessere Schutzkleidung
Einsatzkleidung sollte nicht nur auf Funktionalität, sondern auch hinsichtlich ihrer Schutzwirkung evaluiert werden, sagte Gerlach. Das werde bislang eher nachrangig betrachtet. Das niedersächsische Innenministerium will sich in den kommenden Tagen noch zu der Kritik äußern.
Bei Brand in Buchholz wurden 20 Menschen verletzt
Am Montag hatte die Geflüchtetenunterkunft in Buchholz gebrannt. Für das Feuer verantwortlich war laut Staatsanwaltschaft Stade ein 28-jähriger Bewohner der Unterkunft. Er kam dabei ums Leben, sein Motiv ist unklar. Bei dem Brand wurden 20 Menschen verletzt.