Tödliche Flucht vor Polizei: Mann zu drei Jahren Haft verurteilt

Stand: 08.07.2024 17:29 Uhr

Im Prozess um eine tödliche Flucht vor der Polizei bei Oldenburg ist am Montag ein Urteil gefallen. Das Amtsgericht Westerstede verurteilte einen 23-Jährigen zu drei Jahren Haft.

Der Mann muss zudem 9.000 Euro aus verschiedenen Diebstählen zurückzahlen. Der Angeklagte habe so schnell wie möglich entkommen wollen und sei schuld am Tod seines Freundes, hieß von der Richterin am Amtsgericht. "Das Todesopfer war gerade einmal 16 Jahre alt." Nach zwei Jahren darf der Angeklagte laut Gericht wieder eine Fahrerlaubnis beantragen.

Geständnis zu Prozessbeginn: "Ich war am Boden"

Zu Prozessbeginn hatte der junge Mann ein Geständnis abgelegt. Er sei schuld am Tod seines 16-jährigen Beifahrers. Es sei tragisch, dass sein Freund nach dem Aufprall gegen einen Baum nahe Oldenburg im vergangenen September ums Leben gekommen sei. "Ich war am Boden", sagte der 23-Jährige. Die Staatsanwaltschaft warf ihm verbotenes Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge vor. Der 23-Jährige musste sich außerdem wegen Diebstahls, Betrugs, Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrerflucht verantworten.

Mit mehr als 200 Kilometer pro Stunde vor Polizei geflohen

Der Mann hatte ebenfalls eingeräumt, dass er vor dem Unfall unter Alkohol- und Drogeneinfluss in eine Firma in Apen (Landkreis Ammerland) eingebrochen war und ein Auto geklaut hatte. Daraufhin habe er seinen Freund mit dem Wagen abgeholt, in Oldenburg getankt und sei ohne zu bezahlen weitergefahren. Auf der Flucht vor der Polizei habe er den Wagen zeitweise auf ein Tempo von mehr als 200 beschleunigt und sei in einem Graben gelandet, sagte der Angeklagte.

Angeklagter: Führerschein wegen Drogenkonsum verloren

Außerdem gab der 23-Jährige zu, die Flucht mit mehr als 160 Kilometern pro Stunde fortgesetzt und in einer Kurve die Kontrolle über das Auto verloren zu haben. Daraufhin sei er gegen einen Baum geprallt. Während er selbst nur Schürfwunden und einen Fingerbruch erlitt, überlebte sein Beifahrer den Unfall nicht. Der 23-Jährige habe schon vor Jahren seinen Führerschein wegen Drogenkonsums verloren, sagte er. Außerdem gestand er drei weitere Einbrüche.

Transporter unter Einfluss von Alkohol und Drogen gestohlen?

Unter anderem wurde dem Mann vorgeworfen, Ende Oktober einen Einbruch begangen und Gegenstände im Wert von mehr als 12.000 Euro mitgenommen zu haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann unter Einfluss von Alkohol und Drogen anschließend mit einem geklauten Transporter vom Firmengelände gefahren ist. Laut Amtsgericht Westerstede soll sich der 23-Jährige mit dem Fahrzeug später festgefahren haben. Um den Transporter zu befreien hatte er demnach einen weiteren Diebstahl begangen. Das Gericht ist überzeugt, dass er mit einem geklauten Bagger versuchte den Transporter zu befreien. Das Urteil unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und verbotenem Kraftfahrzeugrennen ist noch nicht rechtskräftig.

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