Gratis-Obst für Selbstpflücker: Aktion "Gelbes Band" wächst
Wer einen Garten mit Obstbäumen hat, kennt das: So viele Früchte, dass man gar nicht alle verwerten kann. Andere wiederum würden sich über etwas Selbstgepflücktes freuen. Das "Gelbe Band" bringt Abhilfe.
Obstbaumbesitzer und -besitzerinnen können nämlich beim Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) ihre Bäume und Sträucher registrieren lassen und mit einem Gelben Band kennzeichnen. Das signalisiert: Hier darf gepflückt werden! Das ZEHN bietet diese Aktion gegen Lebensmittelverschwendung in diesem Jahr zum vierten Mal an - und das Interesse steige, sagt Koordinatorin Talke Gristede. "2021 waren es noch 3.300 Bänder an über 170 Standorten. Im vergangenen Jahr verteilte das ZEHN sogar 4.777 Gelbe Bänder an 315 Standorten." In der laufenden Saison seien bislang etwa 2.500 Bänder verschickt worden, weitere sollen folgen.
Aktion "Gelbes Band " wird wissenschaftlich begleitet
Die meisten Bäume stünden an öffentlichen Stellen, da sich viele Kommunen und Städte an der Aktion beteiligen, sagt Gristede. Etwa 20 Prozent der Teilnehmenden seien private Anbieter: Sie bieten das Ernten demnach entweder zu vorgegebenen Zeiten an oder pflücken die Früchte selber und stellen sie in Kisten oder Körben an die Straße - markiert mit einem gelben Band. Manch eine Kommune nehme an dem Ernteprojekt von Anfang an teil, etwa die Gemeinde Wurster Nordseeküste. Die Aktion sei eine tolle Möglichkeit, den Bürgerinnen und Bürgen zu zeigen, dass es erlaubt und erwünscht sei, heimisches Obst zu ernten, sagt Bürgermeister Marcus Itjen (parteilos). Erstmals begleitet die Hochschule Osnabrück die Aktion in diesem Jahr wissenschaftlich. An ausgewählten Standorten können die Teilnehmenden dafür einen Fragebogen - direkt vor Ort oder online - ausfüllen. Selbstpflücker können außerdem ihr Obst wiegen und das Ergebnis der Forschungsgruppe mitteilen. "Am Ende ist dann klar: So viel Obst retten die Niedersächsinnen und Niedersachsen tatsächlich. Doch dafür braucht es ein großes Angebot von der Küste bis zum Harz", heißt es beim ZEHN, das natürlich hofft, dass immer mehr Menschen mitmachen.
"Gelbes Band": Registrierung weiter möglich
Auf der Standortkarte des ZEHN können interessierte Selbstpflücker sehen, wo Obstbäume oder -sträucher mit gelben Bändern gekennzeichnet sind. Außerdem ist dort registriert, welche Fruchtsorte vor Ort geerntet werden kann und es gibt Informationen zum Ernteprojekt sowie einen Online-Teilnahmebogen zur Registrierung.