Philippi fordert Rettungsschirm für Niedersachsens Krankenhäuser
Viele Krankenhäuser in Niedersachsen schreiben rote Zahlen. Reformpläne des Bundes stellen den Fortbestand vieler Kliniken infrage. Niedersachsens Gesundheitsminister richtet einen Appell an den Bund.
Bundesweit stehe den Kliniken das Wasser bis zum Hals, sagte Andreas Philippi (SPD) am Donnerstag im Landtag. Steigende Kosten und der Fachkräftemangel machten es den Trägern von Tag zu Tag schwerer, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Philippi forderte den Bund auf, sehr zeitnah ein Sofortprogramm zur Rettung der Krankenhäuser auf den Weg zu bringen. Die Hilfe müsse unkompliziert und schnell, die Auszahlung in bar und nicht über Kreditprogramme erfolgen. Philippi schlug vor, den Kliniken bisher nicht ausgezahltes Geld aus einem Energie-Rettungsschirm als Bettenpauschale zur Verfügung zu stellen.
Defizit könnte sich 2023 mehr als verdoppeln
Einer neuen Umfrage zufolge erwarten die Krankenhäuser in Niedersachsen im laufenden Jahr eine deutliche Verschlechterung ihrer finanziellen Lage. Das Defizit werde sich landesweit von 217 auf rund 532 Millionen Euro mehr als verdoppeln, teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) mit. Auch die Landkreise in Niedersachsen sorgen sich um die Gesundheitsvorsorge. Die medizinische Versorgung in der Fläche sei "akut bedroht".
Lechner warnt vor "Kahlschlag" bei den Krankenhäusern
Oppositionsführer Sebastian Lechner (CDU) warnte während der Landtagsdebatte, in der das Thema am Donnerstag auf Antrag seiner Partei behandelt wurde, mit Blick auf Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einem "Kahlschlag" in der Krankenhauslandschaft. "Von unseren 168 Krankenhäusern blieben nur 69 über", sagte Lechner. Philippi betonte hingegen, das Land werde für die Krankenhausplanung zuständig bleiben und die Mittel für Krankenhausinvestitionen ab 2024 deutlich erhöhen.