Für die Forschung: Zahl der Körperspenden in Niedersachsen steigt
Die Universitätskliniken in Hannover und Göttingen haben im vergangenen Jahr 150 Körperspenden und damit mehr als in den Vorjahren erhalten. Sie dienen der Forschung und Lehre im Medizinstudium.
Die Leichname seien nicht nur in der Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte ein wichtiger Bestandteil, erklärte eine Sprecherin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Auch bei klinischen Weiterbildungen kämen sie zum Einsatz. Medizinerinnen und Mediziner entwickeln an den Körpern zum Beispiel neue OP-Methoden, wie eine Sprecherin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) mitteilte. Die UMG erhielt nach eigenen Angaben bis Anfang Dezember 54 Körperspenden (Vorjahr: 49), die MHH meldete 96 gespendete Körper im Jahr 2024 und sprach von einer steigenden Anzahl an Spenden, ohne konkreter zu werden.
Körperspenden sind freiwillig - aber auch kostenpflichtig
Um den eigenen Körper der Forschung zur Verfügung zu stellen, muss ein Spender vor seinem Tod einen Teil der anfallenden Kosten vorstrecken. In Göttingen sind 950 Euro und in Hannover bis zu 1.550 Euro fällig. Das Geld wird laut der UMG-Sprecherin verwendet, um den Leichnam in die Anatomie zu überführen. Zudem wird ein Körper eingeäschert und anonym bestattet, wenn er von den Universitäten nicht mehr gebraucht wird. Auch dafür sei das Geld erforderlich. Um die Einäscherung kümmern sich den Angaben zufolge die Unikliniken. In Göttingen organisieren die Studierenden laut der UMG-Sprecherin am Tag der Beerdigung eine Trauerfeier. Dazu sind neben den Angehörigen und Freunden auch die Studierenden und Professoren eingeladen.