Einstellungsstopp bei VW: Standorte in Niedersachsen betroffen
Der Autobauer VW verhängt einen Einstellungsstopp in den niedersächsischen Werken Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Salzgitter und Emden. Führungskräfte sollen wieder verstärkt im Büro statt im Homeoffice arbeiten.
Hintergrund für beide Maßnahmen ist das "Effizienzprogramm" der Volkswagen AG. Wie ein Sprecher am Freitag erklärte, werden externe Einstellungen temporär begrenzt. So lange sollen Stellen nur intern ausgeschrieben und besetzt werden. Es soll dabei nur wenige Ausnahmen geben, für bestimmte Spezialisten. Auch das hessische Werk in Kassel ist davon betroffen. Für den Standort in Osnabrück sowie für den sächsischen Standort in Zwickau gilt dies nicht. Zuvor hatte "Business Insider" darüber berichtet. Von dem Einstellungsstopp nicht betroffen sind den Angaben zufolge laufende Einstellungsverfahren. Wie lange die Volkswagen AG so verfahren will, ließ das Unternehmen offen.
Weniger Homeoffice - wieder mehr Arbeit im Büro
Ebenfalls mit der Umsetzung des "Effizienzprogramms" wird begründet, dass Mitarbeitende im Management nun wieder sehr viel häufiger ins Büro müssen. Statt nur an einem Tag pro Woche sollen Führungskräfte und Manager nun viermal pro Woche wieder in Präsenz arbeiten. Wie es aus Konzernkreisen hieß, gilt das bereits seit dem 1. November an den vier Produktionsstandorten Wolfsburg, Emden, Osnabrück und Zwickau sowie in der Entwicklungsabteilung am Konzernsitz. Mehrere Tausend Mitarbeitende seien betroffen, darunter viele aus dem mittleren Management. Eine Sprecherin sagte, Volkswagen biete seinen Beschäftigten weiterhin die Möglichkeit, mobil zu arbeiten - wenn es die Tätigkeit zulasse.
VW-Betriebsrat zeigt Verständnis für Einstellungsstopp
Für den VW-Betriebsrat sei der nun verhängte Einstellungsstopp mit Blick auf das Sparprogramm "nachvollziehbar", sagte ein Sprecher. "Wir sehen darin die Chance, zukünftig noch konzentrierter als bisher das Schlüsselthema der internen Transformation voranzutreiben." Entscheidend sei, dass das vorhandene Personal qualifiziert und für neue Aufgaben fit gemacht wird.
VW kämpft mit hohen Kosten
Mit dem "Effizienzprogramm" will Volkswagen Milliarden einsparen. Die Kernmarke Volkswagen hat mit hohen Kosten und Produktionsausfällen zu kämpfen. In den ersten neun Monaten 2023 sank die operative Umsatzrendite auf 3,4 Prozent. Damit blieben von 100 Euro Umsatz nur rund 3,40 Euro Betriebsgewinn im Tagesgeschäft übrig. Im Sommer hatte der Autobauer sein "Performance Programm" vorgestellt. Die Kosten sollen so bis zum Jahr 2026 um zehn Milliarden Euro gesenkt werden, die Rendite soll auf 6,5 Prozent erhöht werden. Seit Anfang Oktober verhandelt die Kernmarke mit dem Betriebsrat über das Effizienzprogramm.