Einigung im Tarifstreit: 5,5 Prozent mehr Lohn in Stahlindustrie
Im Streit um höhere Löhne in der Stahlindustrie haben sich Arbeitgeber und IG Metall in Niedersachsen auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Beschäftigte sollen eine Prämie von 3.000 Euro und 5,5 Prozent mehr Gehalt bekommen.
Die Einigung kam in der Nacht zu Samstag nach einer 14-stündigen Verhandlung in Düsseldorf zustande, wie die IG Metall mitteilte. Demnach sollen die Beschäftigten die Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten erhalten und ab dem 1. Januar 2025 eine Lohnerhöhung bekommen. Der neue Tarifvertrag gilt bis zum 30. September 2025.
Neuregelung zu Arbeitszeiten
Zur Sicherung der Beschäftigung einigten sich die Tarifparteien zudem darauf, dass die reguläre Arbeitszeit kollektiv von 35 auf 32 Stunden abgesenkt werden kann. Die IG Metall konnte dafür keinen vollen Lohnausgleich erreichen, aber eine Bezahlung von 33 Stunden. Zudem kann die individuelle Arbeitszeit ohne Lohnausgleich auf 33,6 Stunden gekürzt werden. Lediglich Personen, die 60 Jahre oder älter sind und im Schichtdienst arbeiten, sollen dann 34,1 Stunden bezahlt bekommen, teilte die Gewerkschaft mit. Der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung soll zur Anwendung kommen, wenn aufgrund der geplanten Umstellung hin zu einer klimaneutraleren Produktion weniger Arbeitskräfte benötigt werden, so die Gewerkschaft.
Tarifvertrag gilt für 68.000 Beschäftigte
Die IG Metall Nordrhein-Westfalen führt Flächentarifverhandlungen für die Stahl- und Eisenindustrie in den Bundesländern Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen. Die Tarifverträge gelten nach Angaben der Gewerkschaft für rund 68.000 Beschäftigte. Ende November war die Friedenspflicht im vorherigen Tarifvertrag geendet. Seitdem hatten sich regelmäßig Zehntausende Stahlarbeiter an Warnstreiks beteiligt, unter anderem bei der Salzgitter AG.