Ein IG Metall-Emblem und ein VW-Emblem hängen am Arbeitsanzugs eines VW-Mitarbeiters in Wolfsburg. © picture alliance/dpa Foto: Dominique Leppin

Dritte VW-Tarifrunde: Tausende Mitarbeiter zu Kundgebung erwartet

Stand: 21.11.2024 07:53 Uhr

Bevor am Mittag bei Volkswagen in Wolfsburg die dritte Verhandlungsrunde um einen neuen Haustarifvertrag beginnt, hat die IG Metall zu einer Kundgebung aufgerufen. Die Gewerkschaft erwartet Tausende Mitarbeiter.

Die Beschäftigten sollen am Vormittag vom VW-Werk zum Verhandlungsort in der Volkswagen Arena ziehen und dort ihren Unmut über die Forderungen der Arbeitgeberseite äußern. Denn in der seit September laufenden Tarifrunde liegen die Positionen weit auseinander. Während die Arbeitgeberseite für Mitarbeiter der Kernmarke unter anderem Lohnkürzungen von zehn Prozent fordert, haben IG Metall und Betriebsrat gestern ein eigenes Sparkonzept vorgelegt, das derartige Einschnitte verhindern soll.

Weitere Informationen
Thorsten Gröger, IG Metall-Verhandlungsführer, und Daniela Cavallo, Gesamtbetriebsratsvorsitzende VW, sprechen bei einer Pressekonferenz über die Zukunft. © dpa Foto: Alicia Windzio

Krise bei VW: Mitarbeiter wären zu Gehaltsverzicht bereit

IG Metall und der Betriebsrat haben ein Konzept vorgelegt, um Kündigungen bei VW zu vermeiden. Der Autobauer reagierte zurückhaltend. (20.11.2024) mehr

IG Metall und Betriebsrat wollen Fonds für Mitarbeiter

Der Vorschlag der Arbeitnehmerseite sieht unter anderem vor, die zu vereinbarenden Lohnerhöhungen aus der laufenden Tarifrunde nicht sofort auszuzahlen, sondern als Arbeitszeitvolumen in einen Fonds einfließen zu lassen. Zudem sollen Führungskräfte bei Boni und Aktionäre bei Dividenden verzichten. Das Unternehmen könne so bis zu 1,5 Milliarden Euro sparen, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger bei der Präsentation des Sparkonzepts am Mittwoch. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) begrüßte die Vorschläge: "Es ist gut, dass hier nun neue Vorschläge auf den Tisch kommen", sagte Lies der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Es ist im Interesse aller Seiten, zügig zu Ergebnissen zu kommen."

VW will Löhne um zehn Prozent kürzen

Volkswagen selbst fordert für die Kernmarke Lohnkürzungen von zehn Prozent sowie den Abbau von Zulagen und Boni. Das beträfe zum Beispiel die derzeit noch im Tarifvertrag vereinbarten Prämien für langjährige Betriebszugehörigkeit. Dagegen hatte die IG Metall zunächst sieben Prozent mehr Geld gefordert. Der Haustarifvertrag gilt für rund 120.000 Mitarbeiter an sechs westdeutschen VW-Standorten in Niedersachsen und Hessen.

Weitere Informationen
Das Verwaltungshochhaus von VW steht unter einem Wolkenhimmel. © picture alliance/dpa | Melissa Erichsen Foto: Melissa Erichsen

Keine Gehaltserhöhung: Weitere VW-Manager scheitern mit Klagen

Wegen des Sparkurses blieben Zahlungen für außertariflich Beschäftigte aus. Dagegen klagten mehr als 100 Betroffene. (11.11.2024) mehr

Ein IG Metall-Emblem und ein VW-Emblem hängen am Arbeitsanzugs eines VW-Mitarbeiters in Wolfsburg. © picture alliance/dpa Foto: Dominique Leppin

Lohnkürzungen bei VW? Tarifstreit über Sparpläne geht weiter

Arbeitgeber und Gewerkschaft kommen in Wolfsburg zur zweiten Verhandlungsrunde zusammen. Die Vorstellungen gehen weit auseinander. (30.10.2024) mehr

Mitarbeiter im VW-Werk Emden arbeiten an einem ID.4. Volkswagen. © dpa Foto: Sina Schuldt

NDR Umfrage: Großteil der Niedersachsen für Lohnkürzung bei VW

Mehr als die Hälfte der Befragten hält das laut infratest dimap für zumutbar. Auch die politische Stimmung im Land wurde abgefragt. (08.11.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 21.11.2024 | 06:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

VW

Gewerkschaften

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Boris Pistorius, Doris Schröder-Köpf und Herbert Schmalstieg bei der Abschlussveranstaltung der SPD im Landtagswahlkampf 2022 in Hannover © picture alliance Foto: Ulrich Stamm/Geisler-Fotopress

Schmalstieg: "Pistorius muss jetzt sagen, ich kandidiere nicht"

Der langjährige ehemalige Oberbürgermeister von Hannover hält die aktuelle Debatte um die Kanzlerfrage in der SPD für unwürdig. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?