Ein ICE der Deutschen Bahn fährt auf Schienen. © picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

Deutschlandtakt: Was wird aus ICE-Trasse Hamburg-Hannover?

Stand: 10.12.2023 20:35 Uhr

Neben vielen anderen Anträgen hat die SPD auf ihrem Parteitag auch einen Antrag zum Deutschlandtakt der Bahn beschlossen. Dieser Beschluss könnte Folgen für den Aus- bzw. Neubau der ICE-Trasse Hamburg-Hannover haben.

von Katharina Seiler

Mit dem Antrag stellt die SPD beim Bundesparteitag den geplanten Deutschlandtakt der Deutschen Bahn infrage. Im Deutschlandtakt soll der ICE-Fahrplan bundesweit aufeinander abgestimmt werden. Möglich werden soll das durch den Bau von Hochgeschwindigkeitstrassen. ICE-Züge sollen bis zu 300 Kilometer pro Stunde erreichen können.

Das ist so für die Strecke Hannover-Bielefeld geplant, genauso wie für die Strecke Hannover-Hamburg. Deshalb plädiert das Bundesverkehrsministerium bei der Strecke Hannover-Hamburg auch für einen Neubau. Denn nur bei einem Neubau der ICE-Trasse können die Züge diese hohen Geschwindigkeiten erreichen.

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Anwohner-Interessen statt Höchstgeschwindigkeiten

Und genau diese hohen Geschwindigkeiten sollen nun nicht mehr das vorrangige Ziel des Deutschlandtakts sein, so hat es die SPD auf ihrem Parteitag beschlossen. Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD, Isabel Cademartori, sagt, man solle stärker die Interessen der betroffenen Anwohner berücksichtigen und sich lieber darauf konzentrieren, bestehende Schienenstrecken auszubauen, anstatt "Hochgeschwindigkeitsluftschlösser" anzustreben, die sich auf absehbare Zeit gar nicht realisieren ließen. Sollte sich die SPD-Position in der Bundesregierung durchsetzen, würde ein wichtiges Argument für den Bau einer neuen ICE-Trasse zwischen Hamburg und Hannover wegfallen.

Nicht alle in der niedersächsischen SPD begeistert

Auch wenn der Beschluss auf Initiative der großen SPD-Landesverbände Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zustande kam, sind nicht alle niedersächsischen SPD-Politiker davon begeistert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg aus Lüneburg sagt, um die Verkehrswende zu erreichen, müssten alle Optionen auf dem Tisch bleiben. Und das heißt für ihn konkret: Auch der Neubau der ICE-Trasse Hannover-Hamburg sollte möglich bleiben, sagt Blankenburg. Das bedeutet, dass ein Ende des Streits Ausbau contra Neubau der ICE-Trasse zwischen Hannover und Hamburg nach wie vor nicht in Sicht ist.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 10.12.2023 | 14:00 Uhr

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