Deutsche Bahn: Strecken in Niedersachsen teilweise marode
Das Schienennetz der Deutschen Bahn ist einem internen Bericht zufolge, der NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" vorliegt, an vielen Stellen defekt. In Niedersachsen sind zwei Streckenabschnitte betroffen.
Dabei handelt es sich um einen Abschnitt in der Region Lüneburg und einen Abschnitt bei Salzgitter. Beide Strecken haben in dem Bericht die Schulnote 4 bekommen. Das bedeutet demnach, dass das Netz dort nur noch eine relativ kurze Lebensdauer hat. Auf einer Karte in dem Papier ist der Zustand von Brücken, Tunneln, Weichen und Oberleitungen aufgeführt. Das Bahnnetz in Norddeutschland erhält die Schulnote 3,1 und schneidet damit schlechter ab als der Bundesdurchschnitt.
Pro Bahn sieht Beleg für Vernachlässigung
Malte Diehl vom Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte die Bahn für versäumte Instandsetzung. Das Papier sei ein Beleg für Vernachlässigung. "Dass jetzt gerade Lüneburg-Uelzen, die zu den wichtigsten Strecken in Deutschland gehört, die Note vier nur bekommt, das ist dramatisch", sagte Diehl. "Man darf nicht vergessen. Jede kleine Störung auf dieser Strecke wirkt sich im ganzen Bundesgebiet aus, weil hier so viel Fernverkehr drauf ist."
Bahn will interne Unterlagen nicht kommentieren
Die DB will den Bericht nicht bestätigen. Es gehe um interne Unterlagen, die man grundsätzlich nicht kommentiere, so eine Unternehmenssprecherin. Bekannt ist aber, dass die Strecke zwischen Hamburg und Uelzen in der Region Lüneburg schon lange ein Thema ist. Sie gilt als hoffnungslos überlastet. Dass dort kurz- und mittelfristig etwas getan werden muss, hat auch das Bundesverkehrsministerium dem Landkreis Lüneburg jüngst in einem Schreiben Ende Februar bestätigt.