Corona: Maskenpflicht in Arztpraxen - Philippi will abwarten
Im Nah- und Fernverkehr ist die Maskenpflicht wegen Corona bald Geschichte. Im Gesundheitsbereich gilt sie noch länger. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi will - und muss - abwarten.
"Ich würde da ein bisschen zu Gelassenheit raten. Ich würde jetzt nicht anfangen, mich um drei oder vier Wochen wegen der Maskenpflicht zu streiten", sagte Andreas Philippi (SPD). Das Gesetz laufe ohnehin am 7. April aus. Er rät zu einer wissenschaftlichen Auswertung. Sollte sich zeigen, dass es sinnvoll wäre, die Maskenpflicht in Arztpraxen und Krankenhäusern früher abzuschaffen, müsse dies der Bund regeln, so der Minister. Die Maskenpflicht im Gesundheitswesen ist über das Infektionsschutzgesetz geregelt und damit Bundessache, Länder können sie nicht eigenständig aufheben. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat kürzlich die Aufhebung der Maskenpflicht im Gesundheitsbereich gefordert.
Philippi setzt auf Eigenverantwortung
Philippi wies darauf hin, dass in den Arztpraxen Menschen sitzen, "weil sie sich krank fühlen oder weil sie krank sind. Und gerade da und auch in den Seniorenheimen oder in Pflegeheimen, auch in den Krankenhäusern sind per se kranke Menschen, und die sind auch zu schützen". Für den Herbst setzt er auf Eigenverantwortung. Jeder solle sich mit ein paar Masken eindecken und situationsabhängig entscheiden, wann er oder sie eine Masse aufzusetzen wolle. Philippi ist Facharzt für Chirurgie und Notfallmedizin und hat das Gesundheitsministerium von Daniela Behrens übernommen.