Corona: Masken- und Testpflichten fallen früher als geplant
Zum 1. März sollen weitere Corona-Schutzmaßnahmen im Gesundheits- und Pflegebereich vorzeitig auslaufen. Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. Gesundheitsminister Philippi begrüßt die Entscheidung.
Früher als geplant müssen Beschäftigte ebenso wie Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern und Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen keine Maske mehr tragen. Für Gäste der Einrichtungen fällt zum 1. März außerdem die Testpflicht. Eine Maske müssen sie aber zunächst weiterhin tragen, ebenso wie Patientinnen und Patienten in Arztpraxen.
"Virus ist im Alltag beherrschbar"
Ursprünglich sollten die Schutzmaßnahmen bis zum 7. April gelten. Aber die Infektionslage gebe Spielraum für vorzeitige Lockerungen, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag nach dem Gespräch mit den Gesundheitsministerinnen und -ministern der Länder. "Das Virus ist im Alltag beherrschbar. Und daraus ziehen wir Konsequenzen", so Lauterbach.
Philippi: Angemessenes und umsichtiges Vorgehen
Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) bezeichnete das Vorgehen als angemessen und umsichtig. Die Menschen in Niedersachsen hätten sich den vergangenen Jahren verantwortungsbewusst verhalten. Sie hätten gezeigt, "dass sie auch mit dem sukzessiven Ende der Maßnahmen umsichtig - gerade im Umgang mit älteren und schwachen Menschen - sind." Die Auslastung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten flache weiter ab - ein maßgeblicher Indikator für die Lockerungen.
Patientenschützer spricht von Altersdiskriminierung
Kritik an den früheren Lockerungen kommt dagegen von Patientenschützern. Schon seit vielen Monaten hätten Bund und Länder dafür gesorgt, dass der letzte Schutzschild für schwerkranke, pflegebedürftige und hochbetagte Menschen immer schwächer werde, sagte Eugen Brysch, der Vorstand der Deutschen Stifung Patientenschutz, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Das ist Altersdiskriminierung ohne öffentlichen Aufschrei." Allein in diesem Jahr seien 4.600 Menschen an Corona gestorben, doch die Politik nehme die Zahl einfach hin.