Operierte Daniela Klette zeitweise von Bremen aus?
Die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette soll zwei Wohnungen in Bremen gemietet haben. Dort könnte das RAF-Trio den Überfall auf einen Geldtransporter in Stuhr (Landkreis Diepholz) geplant haben.
In den Wohnungen sollen sich Daniela Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub aufgehalten haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden dem NDR Niedersachsen sagte. Die Staatsanwaltschaft bestätigte damit vorherige Medienberichte: Der "Spiegel" berichtet mit Verweis auf die Anklage, dass Klette von Sommer 2014 bis Oktober 2015 mehrfach eine Wohnung im Bremer Steintorviertel gemietet hatte. Klette soll die Wohnung unter dem Decknamen Sarah Lopez gemietet haben - angeblich für einen Yoga-Urlaub. Auch von einer zweiten Wohnung in der Hansestadt ist die Rede.
Bei Überfall in Stuhr wurde mit Sturmgewehr geschossen
Aus den Bremer Wohnungen könnte nach Informationen des "Spiegel" der Überfall auf einen Geldtransporter in Stuhr im Jahr 2015 geplant worden sein. Dabei hatten die Täter auch mit einem Sturmgewehr auf das Fahrzeug geschossen. Die Kugel im Sitz des Geldtransporters soll aus einer AK-74 stammen - die Waffe wurde laut "Spiegel" in Klettes Wohnung in Berlin gefunden. Garweg soll derjenige gewesen sein, der geschossen hatte.
Eröffnet Landgericht Verden das Verfahren gegen Klette?
Im Februar 2024 war Klette in Berlin festgenommen worden. Garweg und Staub sind weiterhin flüchtig. Das Trio soll zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. DasLandgericht Verden hatte im Dezember angekündigt, Anfang dieses Jahres entscheiden zu wollen, ob das Verfahren gegen Klette eröffnet wird. Bei dem Verfahren könnte ein Platzproblem drohen. "Ich gehe aber davon aus, dass wir bei der Raumsuche auf einem guten Weg sind", hatte Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) dem NDR Niedersachsen im Dezember gesagt.