Ein mit Blauzungenkrankheit infiziertes Rind zeigt seine Zunge. © dpa Foto: Lars Penning

Blauzungenkrankheit: Tierhalter sollen Finanzhilfen bekommen

Stand: 18.09.2024 13:20 Uhr

Die Blauzungenkrankheit hat sich seit dem Sommer in Niedersachsen rasant ausgebreitet - zahlreiche Schafe und Rinder sind bereits gestorben. Das Landwirtschaftsministerium kündigte nun finanzielle Hilfe an.

Die Tierseuchenkasse habe beschlossen, eine sogenannte Härtefallbeihilfe zu zahlen. Das teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium dem NDR Niedersachsen am Dienstag auf Nachfrage mit. Voraussetzung sei, dass die an der Blauzungenkrankheit gestorbenen Schafe, Rinder oder Ziegen geimpft waren. Details sollen zeitnah bekannt gegeben werden.

Tierseuche, aber keine Tötung angeordnet

Derzeit bekommen Tierhalter kein Geld, wenn ihre Tiere an der Seuche sterben. Der Grund: Die Tierseuchenkasse zahlt eigentlich nur dann, wenn die Behörden eine Tötung von Tieren angeordnet haben, um eine Seuche einzudämmen. So eine Anordnung gibt es bei der Blauzungenkrankheit nicht.

Schon 2023 gab es Härtefallbeihilfen

Die Tierseuchenkasse hatte im Dezember 2023 laut Landwirtschaftsministerium schon einmal Härtefallbeihilfen für Verluste von Schafen und Ziegen wegen der Blauzungenkrankheit gewährt. Damals stand noch kein Impfstoff zur Verfügung. Als sich das im Juni änderte, sei zunächst beschlossen worden, nur noch die Impfung mit 3 Euro pro Tier zu bezuschussen.

Kleine Mücken übertragen die Seuche

Weitere Informationen
Ein mit der Blauzungenkrankheit infiziertes Schaf mit Schwellungen und Geschwülsten am Maul. © picture alliance / ANP Foto: Rob Engelaar

Blauzungenkrankheit: Symptome und Gefahren der Tierseuche

Die vor allem für wiederkäuende Tiere gefährliche Seuche breitet sich derzeit in Deutschland aus. Fragen und Antworten zum Thema. mehr

Seit dem Sommer breitet sich die Blauzungenkrankheit in Niedersachsen schnell aus. Die Überträger der Seuche, kleine Mücken, sogenannte Gnitzen, konnten sich aufgrund des feucht-warmen Wetters schnell vermehren, heißt es von der Tierärztekammer. Im Landkreis Stade sind 300 Schafe in einer Woche gestorben, im Heidekreis sind knapp 60 Betrieben betroffen. Zuletzt konnten die Kadaver wegen der hohen Zahl der toten Tiere nur verzögert abgeholt werden.

Weitere Informationen
Ein Schaf ist an der Blauzungenkrankheit erkrankt. © NDR Foto: Christopher Haar

Blauzungenkrankheit: Schäfer am Rande der Verzweiflung

In Niedersachsen sind immer mehr Tiere von der Krankheit betroffen und sterben. Auch ein Schäfer aus Hude bangt um seine Existenz. (11.09.2024) mehr

Eine Schafherde steht auf einer Weide. © NonstopNews

Blauzungenkrankheit: Kadaver werden verzögert abgeholt

Im Raum Stade sind innerhalb einer Woche rund 360 Tiere verendet. Der Landkreis spricht von einer "Ausnahmesituation". (16.09.2024) mehr

Ein Schaf guckt in eine Kamera. © picture alliance/dpa | Peter Kneffel Foto: Peter Kneffel

Blauzungenkrankheit: Infektionszahlen deutlich gestiegen

90 Fälle waren es laut Agrarministerium dieses Jahr - rund die Hälfte davon binnen der letzten vier Wochen. Grund ist das Wetter. (23.07.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 18.09.2024 | 06:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landwirtschaft

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Weiße Hausfassade in Hamburg. (Themenbild) © picture alliance / Zoonar Foto: Florian Kunde

Vor dem Wintersemester: Preise für WG-Zimmer steigen weiter

Wohnen wird laut einer Studie für Studierende in Universitätsstädten immer teurer. Besonders hoch sind die Kosten in Hamburg. mehr