Blauzungenkrankheit: Tierhalter sollen Finanzhilfen bekommen
Die Blauzungenkrankheit hat sich seit dem Sommer in Niedersachsen rasant ausgebreitet - zahlreiche Schafe und Rinder sind bereits gestorben. Das Landwirtschaftsministerium kündigte nun finanzielle Hilfe an.
Die Tierseuchenkasse habe beschlossen, eine sogenannte Härtefallbeihilfe zu zahlen. Das teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium dem NDR Niedersachsen am Dienstag auf Nachfrage mit. Voraussetzung sei, dass die an der Blauzungenkrankheit gestorbenen Schafe, Rinder oder Ziegen geimpft waren. Details sollen zeitnah bekannt gegeben werden.
Tierseuche, aber keine Tötung angeordnet
Derzeit bekommen Tierhalter kein Geld, wenn ihre Tiere an der Seuche sterben. Der Grund: Die Tierseuchenkasse zahlt eigentlich nur dann, wenn die Behörden eine Tötung von Tieren angeordnet haben, um eine Seuche einzudämmen. So eine Anordnung gibt es bei der Blauzungenkrankheit nicht.
Schon 2023 gab es Härtefallbeihilfen
Die Tierseuchenkasse hatte im Dezember 2023 laut Landwirtschaftsministerium schon einmal Härtefallbeihilfen für Verluste von Schafen und Ziegen wegen der Blauzungenkrankheit gewährt. Damals stand noch kein Impfstoff zur Verfügung. Als sich das im Juni änderte, sei zunächst beschlossen worden, nur noch die Impfung mit 3 Euro pro Tier zu bezuschussen.
Kleine Mücken übertragen die Seuche
Seit dem Sommer breitet sich die Blauzungenkrankheit in Niedersachsen schnell aus. Die Überträger der Seuche, kleine Mücken, sogenannte Gnitzen, konnten sich aufgrund des feucht-warmen Wetters schnell vermehren, heißt es von der Tierärztekammer. Im Landkreis Stade sind 300 Schafe in einer Woche gestorben, im Heidekreis sind knapp 60 Betrieben betroffen. Zuletzt konnten die Kadaver wegen der hohen Zahl der toten Tiere nur verzögert abgeholt werden.