Behrens zufrieden mit Verlauf der Silvesternacht in Niedersachsen
Die Gewerkschaft ver.di und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordern Konsequenzen nach Krawallen in der Silvesternacht. Niedersachsens Innenministerin Behrens zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Silvesternacht.
"Für Niedersachsen können wir einen einsatzintensiven und dennoch weitestgehend friedlichen Jahreswechsel feststellen", sagte Daniela Behrens (SPD) an Neujahr in Hannover. Demnach sei das Aufkommen und der Verlauf der Einsätze ähnlich der Jahre vor der Corona-Pandemie gewesen. Laut der Ministerin hat das Konzept mit landesweit mehr als 1.600 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz einen wichtigen Beitrag zu einem friedlichen Verlauf des Silvesterabends gesorgt. Auch die ausgerufenen Feuerwerksverbotszonen in vielen Kommunen seien hierfür wichtig gewesen.
25 Einsatzkräfte in Niedersachsen bei Einsätzen verletzt
25 Einsatzkräfte sind nach Angaben von Daniela Behrens landesweit an Silvester bei Einsätzen verletzt worden. "Es ist abscheulich, dass es nach wie vor Menschen gibt, die diejenigen angreifen, die uns in Notfällen helfen und unterstützen", sagte die Ministerin. "Das ist absolut inakzeptabel und verwerflich."
GdP fordert schnelle und harte Verurteilungen
Mit Hinblick auf die angespannte Hochwasserlage sei eine solche zusätzliche Einsatz-Belastung nicht annehmbar, teilten beide Gewerkschaften GdP und ver.di am Montag mit. "Die ersten greifbaren Repräsentanten des Staates mussten erneut die Köpfe hinhalten und wir können nur hoffen, dass es diesmal nicht bei warmen Worten bleibt", sagte der GdP-Landesvorsitzende Kevin Komolka. Nun müssten schnelle und harte Verurteilungen folgen.
"Seit Jahren weisen wir immer wieder auf diese Probleme hin"
Mario Kraatz, Vorsitzender des ver.di-Bundesfachvorstands Feuerwehr, bezeichnete es als nicht hinnehmbar, dass Einsatzkräfte respektlos behandelt oder sogar angegriffen werden. "Seit Jahren weisen wir immer wieder auf diese Probleme hin. Passiert ist leider bislang wenig", sagte Kraatz. Die Zahl der Übergriffe auf Feuerwehr- und Rettungskräfte habe in Niedersachsen im vergangenen Jahr einen traurigen Höchststand erreicht.
Polizisten und Feuerwehrleute mit Raketen und Böllern attackiert
Unter anderem in Hannover, Osnabrück, Göttingen und Bremerhaven war es in der Nacht zu Angriffen auf Feuerwehrleute und Polizeibeamte gekommen. Mehrere Einsatzkräfte wurden verletzt, davon allein zwölf in Göttingen. Dort wurden im Stadtteil Grone Polizisten aus einer Gruppe mit 30 bis 50 Personen heraus gezielt mit Böllern beworfen und mit Raketen beschossen. Für den GdP-Landesvorsitzenden Kevin Komolka ist die Attacke in Göttingen ein Beispiel dafür, wie es ist, wenn sich "der angesammelte Frust von Teilen der Gesellschaft schlagartig in einer Nacht auf dem Rücken meiner Kolleginnen und Kollegen entlädt".