Bäcker öffnet erst um 13 Uhr - und findet so mehr Personal
Um sich selbst und seinen Mitarbeitenden angenehmere Arbeitszeiten zu ermöglichen, öffnet ein Bäcker aus Schöningen (Landkreis Helmstedt) sein Geschäft erst mittags. Damit hat er großen Erfolg.
Im Vergleich zu anderen Handwerksbetrieben in Niedersachsen hat Bäckermeister Lukas Kröhl keine Probleme, Arbeitskräfte zu finden. Die für das Bäckerhandwerk ungewöhnlich familienfreundlichen Arbeitszeiten in seinem Betrieb hätten die Personalsuche enorm erleichtert, sagt er dem NDR Niedersachsen. Die früheste Schicht beginnt bei ihm um 5 Uhr, er selbst startet um 7 Uhr. "Wenn ich dann um 13 Uhr meinen Laden aufmache, ist das Brot für die Kunden noch warm", sagt er, "also viel frischer, als wenn man es nachts backt." Bei der Eröffnung seiner Bäckerei im Februar hatte der 28-Jährige vier Mitarbeitende, mittlerweile sind es zwölf.
Bäcker verzichtet auf nächtliche Arbeitszeiten
In seiner Ausbildung bei einem Großbäcker in Braunschweig musste Kröhl sechs Tage die Woche von 17 bis 2 Uhr morgens arbeiten: "Das war für mich tatsächlich der Horror, und ich habe mir damals schon geschworen, wenn ich mich selbstständig mache, mache ich das anders", sagt der 28-Jährige. "Das habe ich jetzt gemacht, und es läuft verdammt gut." Der Bäcker verzichtet zwar unter der Woche auf das lukrative Brötchen-Geschäft am Morgen, die Nachfrage nach echtem Handwerksbrot sei jedoch hoch, hat er festgestellt. Mittlerweile beliefert er viele Restaurants und Bauernmärkte, die erst am Nachmittag öffnen. Am Wochenende steht er aber auch mal früher auf. "Die Leute wollen einfach frische Brötchen am Wochenende", sagt er. Aber auch die gibt es bei ihm erst ab 10 Uhr.