Agrarsubventionen: Vechta und Wolfenbüttel bekommen am meisten
Mit mehr als sechs Milliarden Euro fördert die EU jährlich die deutsche Landwirtschaft. Von den zentralen Prämien profitieren Landkreise im Norden am stärksten - mit an der Spitze: Vechta und Wolfenbüttel.
Gemessen an der Fläche des Landkreises haben Bauern beider Kreise jeweils 19.000 Euro pro Quadratkilometer erhalten, wie eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (iW) für das Jahr 2021 zeigt. Mehr erhalten demnach lediglich Landwirte im thüringischen Landkreis Sömmerda mit 19.800 Euro. Profiteure der Förderpraxis sind in Niedersachsen auch die Kreise Friesland (rund 18.000 Euro) Wesermarsch, Cloppenburg (je rund 17.000 Euro), Aurich, Cuxhaven, Peine und Stade (je rund 16.000 Euro). Das bundesweit wenigste Geld bekommen Landwirte in den Kreisen Siegen-Wittgenstein (Nordrhein-Westfalen) und Sonneberg (Thüringen) mit weniger als 4.000 Euro. Die Werte ergeben sich laut Mitteilung des iW aus der Basisprämie - einem festen Betrag pro Quadratkilometer - und der sogenannten Greening-Prämie, eine Förderungen für klima- und umweltfreundliches Bewirtschaften.
Kleine Betriebe und Höfe an der Küste profitieren besonders
Dass Landkreise wie Vechta besonders viele Fördergelder erhalten, hat dem Kreislandvolkverband zufolge mehrere Gründe. Kleinere Betriebe bekommen im Verhältnis mehr für ihre Fläche und von ihnen gibt es noch recht viele in der Region, sagte Verbandssprecher Christoph Friederich. Darüber hinaus entspreche die Fruchtfolge in Vechta den Umweltvorgaben der EU. Zudem nähmen mehr Betriebe an weiteren geförderten Umweltschutzmaßnahmen teil als andernorts, erklärte Friederich. Küstenkreise wie Aurich und Friesland profitieren davon, dass zum Beispiel der Deichschutz besonders gefördert wird. In Zukunft könnte das Geld allerdings anders verteilt werden - denn die EU will künftig Bauern noch mehr belohnen, die bestimmte Umweltregeln beachten.