Ärztemangel in Niedersachsen: Zahl der Hausärzte weiter gesunken
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor großen Lücken in der medizinischen Versorgung. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) teilt die Sicht. Schon jetzt fehlen vor allem Hausärzte.
Deutschland habe in den vergangenen zehn Jahren 50.000 Ärzte zu wenig ausgebildet, sagte Lauterbach (SPD) am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". In naher Zukunft werden demnach flächendeckend Hausärzte fehlen. Die KVN teilt die Prognose. Bereits jetzt fehlten niedersachsenweit unter den niedergelassenen Ärzten 546 Hausärzte, 119 Fachärzte und 7 Psychotherapeuten, teilte die KVN mit.
Wendland wirbt auf YouTube um Medizinerinnen und Mediziner
Im Wendland ist man bereits aktiv auf der Suche und wirbt auf YouTube um Ärztinnen und Ärzte, die sich in der Region niederlassen wollen für die Region. Wie die Vermittlungsagentur Wendlandleben mitteilte, will sie mithilfe des Videos "Wenn Landärztin, dann Wendlandärztin" Mediziner in den Landkreis Lüchow-Dannenberg locken. Im Wendland sei der Anteil an älteren Patienten hoch, gerade deshalb brauche es dort mehr Ärzte, sagte auch Geschäftsführer Oliver Christoffers von der Kassenärztlichen Vereinigung in Lüneburg.
Niedersachsen will Zahl der Medizinstudienplätze erhöhen
Zur Bekämpfung des Ärztemangels fordert die KVN vor allem mehr Medizinstudienplätze. Für die sind die Länder verantwortlich. Und mit denen, so die KVN, müsse Lauterbach energischer verhandeln. Bislang sperrten sich die Länder, weil jeder Studienplatz für Humanmedizin viel Geld koste. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) wies das zurück. Niedersachsen wolle in einem ersten Schritt 80 zusätzliche Studienplätze zu den bisherigen 789 bestehenden einrichten, sagte er. Dafür müsste allerdings noch gebaut werden.