Kommunalwahlen: Trennung von Arm und Reich in Schwerin
Auf unserer NDR Kommunalwahl-Tour besuchen wir Menschen zwischen Bergen auf Rügen und Lübtheen in der Griesen Gegend. In Schwerin waren wir in den Plattenbaugebieten im Süden der Stadt unterwegs.
Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz - vor 53 Jahren erfolgte am Rand der heutigen Landeshauptstadt der erste Spatenstich für die "Neubaugebiete". Wo 1990 noch rund 60.000 Menschen wohnten, sind es aktuell noch 25.000 - etwa ein Viertel der Schweriner Bevölkerung. Viele von ihnen haben es schwer, Arbeit zu finden, jeder Dritte hat einen Migrationshintergrund.
Sanierte Häuser, negative Schlagzeilen
Ein Großteil der Gebäude ist mittlerweile saniert. Dennoch gibt es Bereiche, wo vor allem jene wohnen, die auf niedrige Mieten angewiesen sind. Immer wieder gibt es negative Schlagzeilen, etwa von einem der zentralen Plätze, dem Keplerplatz: Drogendealer, öffentlicher Alkoholmissbrauch, Schlägereien. Mancher fühlt sich hier eingelassen, sagt die Sozialarbeiterin Julia Krieg.
Bewohner engagieren sich für Veränderung
Einige Bewohner wollen die Situation ändern. Sie haben sich zusammengeschlossen, um selbst anzupacken. Marina Bleeck gehört dazu: "Wir sind angetreten die Stimmung zu verändern durch Engagement. Es ist zu spüren, dass das Klima angenehmer geworden ist." Wie viele ihrer Nachbarn hofft sie, dass die Kommunalpolitik nach der Wahl am 9. Juni die richtigen Rahmenbedingungen setzt, damit es in den Dreesch Stadtteilen bergauf gehen kann.