Sucht oder Depression - Hilfe für Kinder aus schwierigen Familien

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald will mehr für Kinder aus Familien mit Suchtproblemen oder psychischen Krankheiten tun. Deshalb sind insgesamt 70 Erzieher, Lehrer, Sozialarbeiter, aber auch Mitarbeiter aus dem Bereich Justiz zum Beispiel im Umgang mit ihnen geschult worden. Weitere Fortbildungen werden gerade vorbereitet. In Vorpommern rechnen Experten mit bis zu 10.000 Kindern aus solchen Familien. Bei den Schulungen ist immer wieder zur Sprache gekommen, dass Pädagogen nur schwer Zugang zu betroffenen Kindern bekommen, sagt Eric Hawer von der Regionalstelle für Suchtvorbeugung und Konfliktbewältigung. Aus diesem Grund hat der Kreis Bücherkisten zusammengestellt und in den Bibliotheken verteilt. Sie können in Anklam, Wolgast, Zinnowitz, Ueckermünde, Pasewalk, Gützkow, Lubmin und Heringsdorf ausgeliehen werden.
Bücher für verschiedene Altergruppen
Über die Geschichten können beispielsweise Erzieherinnen und Erzieher mit den Kindern ins Gespräch kommen, wenn sie den Verdacht haben, dass es in der Familie ein Problem gibt. In den Bücherkisten stecken Bilderbücher für kleine Kinder wie "Nono im Taumeltraumel", eine Geschichte über Sucht in der Familie, und "Als Mama nur noch traurig war", in dem es um Depressionen geht. Es sind aber auch Titel wie "Dunkle Farben im Wunderwald" oder "Flaschenpost nach irgendwo" enthalten, die für Grundschulkinder geeignet sind. Einige Anlaufstellen für Betroffene im Landkreis sind auch mit den Kisten ausgestattet, zum Beispiel der Förderverein für Suchtkrankenhilfe e.V. in Greifswald und das Beratungs- und Therapiezentrum der Volkssolidarität in Anklam.
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