Stralsunder Werft bald ohne eigene Feuerwehr
Die Stadt Stralsund (Landkreis Vorpommern-Rügen) hat beschlossen, die Werksfeuerwehr auf dem Gelände der ehemaligen Volkswerft abzuschaffen. Der Grund dafür sind laut Stadt die Kosten. Die Feuerwehr wird von einem Dienstleister betrieben. Die Stadt zahlt dafür nach eigenen Angaben einen siebenstelligen Betrag pro Jahr. Dieser werde auf die Pacht umgelegt, die die Unternehmen zahlen, die auf dem Werftgelände produzieren. Fallen sie weg, könne die Pacht sinken, so ein Sprecher der Stadt. Das sei ein Vorteil für den Standort. Das sieht die IG Metall anders: die Gewerkschaft befürchtet, dass potentielle neue Pächter eher abgeschreckt werden, denn sie müssen sich dann selbst um den Brandschutz kümmern. "Und im Zweifelsfall, wenn sie das nicht machen, wesentlich höhere Versicherungsprämien zahlen", sagt Frank Prenzlau, Geschäftsführer der IG Metall in Stralsund.
Vorkehrungen getroffen, um Feuerwehr abzuschaffen
Brennt es zukünftig auf dem Werftgelände, sollen die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr der Stadt zum Löschen kommen. Das sehen die Mitarbeiter der jetzigen Werksfeuerwehr kritisch. Sie kennen sich genau auf dem Gelände aus, die anderen Feuerwehrleute nicht, sagen sie. Diese würden länger brauchen, um einen Brand zu finden. Ob das mit der Brandschutzbedarfsplanung des Landes vereinbar sei, sei fraglich, sagt der Betriebsratsvorsitzende des Dienstleisters Tobias Lembke. Er ist selbst Feuerwehrmann auf der Stralsunder Werft. Rein rechtlich gesehen brauche es keine eigene Feuerwehr mehr auf dem Gelände, sagt die Stadt. Die Fläche wurde in Brandabschnitte geteilt, über die hinaus sich kein Feuer ausbreiten könnte. Außerdem sei eine Früherkennungsanlage installiert worden, so ein Sprecher.