Stand: 14.08.2024 16:01 Uhr

Glücksfund: Inventarteil der Greifswalder Croyfeiern aufgetaucht

Schlichte schwarze Leinenrolle mit einem lateinischen Text © Kustodie der Universität Greifswald Foto: Thilo Habel
Bislang wurde darüber gerätselt, worum es sich bei dem Epitaphium der Herzogin Anna handelt.

Bei der Suche nach einer historischen Landkarte in der Alten Universitätsbibliothek Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) wurde jetzt zufällig ein Stück Geschichte wiederentdeckt. Es handelt sich um eine mehr als dreihundert Jahre alte Textrolle, ein Epitaph auf Herzogin Anna von Croy. Die Lobpreisung wurde in historischen Berichten immer wieder im Zusammenhang mit dem Croyfest der Universität Greifswald erwähnt.

Leinenrolle statt Holztafel

Durch den Fund ist nun endlich klar, wie dieses Epitaphium, das alle zehn Jahre bei den Croyfeierlichkeiten in Greifswald gezeigt wird, tatsächlich aussah: Es war kein hölzerner Wappenschild und keine barock gerahmte Textkartusche, wie bisher vermutet wurde. Vielmehr handelt es sich um eine schlichte schwarze Leinenrolle, ähnlich wie einer Wandkarte für den Hörsaalunterricht, die mit dem lateinischen Text der Grablege in der Schloßkirche im hinterpommerschen Stolp in Silberfarbe beschriftet wurde. Im letzten Satz trät die Leinwand den Hinweis, dass es sich um eine Abschrift durch Greifswalder Gelehrte handelt.

Ausstellung zum Croy-Fest

Das bedeutende Stück Universitätsgeschichte wurde an die Kunstsammlung der Universität übergeben. Nach gründlicher, fachgerechter Restaurierung wird das Epitaph landeskundlichen Ausstellungen, wie etwa dem Pommerschen Landesmuseum Greifswald, zur Verfügung gestellt und kann zukünftig Croyfeiern als authentische Ausstattung dienen, so die Universität.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 13.08.2024 | 18:30 Uhr

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