Stand: 24.02.2025 09:50 Uhr

EWN Lubmin: Neue Zerlegehalle soll Ende 2025 fertig sein

Computeranimierte Außenansicht der Zerlegehalle © EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH
So soll die neue Zerlegehalle in Lubmin aussehen. (Computeranimation) Dort sollen unter anderem Reaktordruckgefäße und Dampferzeuger zerlegt und für die Endlagerung aufbereitet werden.

Auf dem Gelände des Entsorgungswerks für Nuklearanlagen (EWN) in Lubmin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) wird wohl noch in diesem Jahr die sogenannte Zerlegehalle (ZLH) fertig gebaut sein. In dieser speziellen Halle sollen Großkomponenten der ehemaligen DDR-Atomkraftwerke zerlegt werden. Der stellvertretende Projektleiter Stefan Zobel rechnet damit, dass der Neubau zum Ende des Jahres fertig ist. Kernstück des riesigen Komplexes ist eine etwa 30 Meter hohe, 60 Meter lange und 40 Meter breite Halle mit großen Stahltoren und einem Kran, der bis zu 250 Tonnen heben kann. In der Mitte der Halle befindet sich ein etwa acht Meter tiefes Becken, in dem Teile unter Wasser ferngesteuert zerlegt werden sollen - zum Schutz vor Strahlen. Die Zerlegearbeiten der Kernkraftwerksteile werden wahrscheinlich bis in die 2050er oder 2060er Jahre andauern.

Betriebsbeginn der neuen Zerlegehalle frühestens Ende 2026

Die Großkomponenten aus Rheinsberg (Brandenburg) und Lubmin lagern derzeit im sogenannte Zwischenlager Nord (ZLN). Darunter sind Druckgefäße und auch sogenannte Dampferzeuger, mit denen in den Kraftwerken mittels Wärme Dampf für Turbinen erzeugt wurde. Die Komponenten sollen so zerkleinert und aufbereitet werden, dass sie etwa in den Schacht Konrad im niedersächsischen Salzgitter, dem künftigen Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, gebracht werden können. Einige Teile werden gänzlich von Kontamination befreit und konventionell entsorgt. In Betrieb genommen werden kann die neue Zerlegehalle Stand jetzt wohl frühestens Ende 2026. Vor der Inbetriebnahme steht laut EWN ein aufwendiges Abnahmeverfahren. Wie teuer der Neubau ist, konnte EWN-Sprecher Kurt Radloff auf NDR-Anfrage nicht sagen. 2018 war von mehr als 40 Millionen Euro die Rede.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 24.02.2025 | 12:40 Uhr

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