LNG-Terminal Mukran: Kritik an geringer Auslastung

Stand: 08.01.2025 14:55 Uhr

Das LNG-Terminal auf Rügen ist nur zu acht Prozent ausgelastet – ein schlechtes Ergebnis im Vergleich zu anderen Anlagen. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die geringe Nutzung und die Fracking-Gas-Importe.

Nur zu acht Prozent ist das LNG-Terminal auf der Insel Rügen laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ausgelastet. Dafür hat die Umwelthilfe die Flüssiggas-Lieferungen auf der Plattform "Gas Infrastructure Europe" ausgewertet. In dem Portal müssen alle LNG-Lieferungen angezeigt werden. Nicht einmal zehn Anläufe von Tankern soll es demnach 2024 in Mukran gegeben haben.

Im Vergleich zu den anderen Flüssigerdgas-Anlagen in Deutschland schneide das Projekt auf Rügen am schlechtesten ab. Zeitweise gebe es Mukran auch Phasen gänzlich ohne Einspeisung. "Man muss zur Kenntnis nehmen, dass es dafür einfach keine Nachfrage gibt. Die kommt weder aus Deutschland noch aus Osteuropa. Das Terminal braucht es für die Versorgungssicherheit einfach nicht", sagt Constantin Zerger von der DUH.

Terminal sei eine "Investruine"

Die DUH nennt angesichts der geringen Bedeutung den Terminal eine "Investruine" und forderte den Rückbau. Andere Stationen in Deutschland hätten 2024 eine höhere Auslastung, aber auch die sei rückläufig. Das Terminalschiff in Wilhelmshaven lag mit 64 Prozent deutlich unter dem Vorjahresniveau von 81 Prozent, die tatsächliche Auslastung des Terminalschiffs Brunsbüttel blieb mit 49 Prozent fast konstant zum Vorjahr, heißt es weiter. 86 Prozent der LNG-Lieferungen kommen per Schiff aus den USA. Die Wege über den Atlantik zu den Nordseehäfen sind zwei Tage kürzer. Das macht den Transport billiger.

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Gas aus Russland fließt weiter

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Noch keine Anlandungen im Januar

Der Betreiber des Terminals, die Deutsche ReGas, sieht hingegen zuversichtlich in das neue Jahr. Durch den Wegfall der Gastransitkapazitäten durch die Ukraine Ende 2024 habe das Terminal Mukran in dieser Absicherungsfunktion weiter an Relevanz gewonnen, so ein Sprecher des Unternehmens. Allerdings gab es auf Rügen im Januar bislang keine LNG-Anlandungen.

Die Deutsche ReGas darf seit dem 1. Januar das LNG-Terminal in eingeschränktem Umfang weiterbetreiben. Bis Ende Juni müssen unter anderem die Abgassysteme mit Katalysatoren nachgerüstet werden sowie bis Ende März ein Schallmaßnahmenpaket umgesetzt werden, damit eine Betriebsgenehmigung erteilt werden kann, hieß es 2024 vom Umweltministerium in Schwerin.

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