Stand: 18.10.2024 06:37 Uhr

Bürgerschaft Stralsund: Stadt soll gegen Zensus klagen

Mitglieder der Bürgerschaft Stralsund stimmen mit roten Karten über einen Antrag ab. © NDR Foto: Mathias Marius Krüger
Weil Landesmittel künftig geringer ausfallen würden, beschließt die Stralsunder Bürgerschaft, dass die Stadt gegen die Zensus-Erhebung klagen soll. Demnach hat Stralsund rund 6.000 Einwohner weniger als bisher angenommen.

Die Stadt Stralsund (Landkreis Vorpommern-Rügen) soll gegen die Ergebnisse des Zensus klagen. Das haben die Mitglieder der Bürgerschaft am Donnerstag einstimmig beschlossen. Der Zensus weist für Stralsund eine Einwohnerzahl von fast 54.000 aus. Bisher lag die angenommene Zahl bei rund 60.000 Einwohnern. Dieser Rückgang um fast zehn Prozent hätte gravierende Auswirkungen auf die Zuweisung von Landesmitteln und damit auf kommende Haushalte, heißt es im Antrag der Fraktion CDU/FDP. Weil auch andere Städte und Gemeinden ähnliche Bedenken hinsichtlich der Zensusergebnisse haben, entstehe der Eindruck, dass sich beim Zensus gewaltig verrechnet wurde. Ein gerichtliches Verfahren sei der angemessene Weg, um diese Vermutung zu überprüfen. Wie Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) erklärte, habe die Stadt bereits vor einem Monat Einsicht in die Zensus-Datensätze gefordert. Bisher sei aber nichts passiert.

 

Toilettenhäuschen soll bleiben, Projekt MobiHub vorerst eingestellt werden

Die Bürgerschaft hat außerdem beschlossen, dass das Toilettenhäuschen auf dem Neuen Markt weiterhin als Toilettenhäuschen und nicht als Café betrieben werden soll. Und der Oberbürgermeister soll neben der bisherigen Zweifeld-Variante für den Neubau der Allende-Sporthalle auch eine Einfeld-Sporthalle prüfen. Dabei sollen auch die Stralsunder Vereine mit einbezogen werden. Eine weitere Abstimmung betraf das Projekt MobiHub. Damit will die Stadt Stellplätze und Ladeinfrastruktur für Anwohner und Gewerbetreibende sowie weitere Angebote für ergänzende Mobilitäts- und Logistikfunktionen wie Car-Sharing, Lastenfahrräder oder Paketlogistik schaffen. Nach bisherigen Planungen sollte der MobiHUB in der Mühlenstraße, auf dem Dach des Parkhauses am Meeresmuseum entstehen. Nun soll das Projekt eingestellt werden, bis ein anderer Standort gefunden wird. Am bisher geplanten Standort habe es viel Kritik von Anwohnern, aber auch Architekten, Denkmalschützern und Planern gegeben, heißt es im Antrag der Fraktion "Bürger für Stralsund/Adomeit".

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 18.10.2024 | 09:30 Uhr

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