Kühlungsborn: Keine Mehrheit für Sanierung der Villa Baltic
Die Zukunft der Villa Baltic an der Ostsee in Kühlungsborn bleibt weiter ungewiss. Die Stadtvertretung konnte sich nicht auf die Sanierungspläne einigen.
Die Stadtvertretung von Kühlungsborn (Landkreis Rostock) hat am Mittwoch bei einer Sondersitzung im zweiten Anlauf über ein Gesamtpaket zur Sanierung der historischen Villa an der Strandpromenade des Ostseebades entschieden. Mit neun zu neun Stimmen ging das Votum denkbar knapp aus. Da es keine Mehrheit gab, ist das Sanierungskonzept nach fünf Jahren Planung somit erst einmal abgelehnt.
Fördersummen in Millionenhöhe fallen weg
Es ging unter anderem um eine Erhöhung der Fördermittel für die Sanierung der Villa von fünf auf sechs Millionen Euro. Davon sollten Bund, Land und Stadt jeweils ein Drittel tragen, also je rund zwei Millionen. Mit der Entscheidung liegt auch die Förderung des gesamten Areals auf Eis, denn der Bebauungsplan sollte außerdem ein neues Hotel und ein dazugehöriges Verkehrskonzept beinhalten. Die Gesamtkosten hätten bei etwa zwölf Millionen Euro gelegen. Acht Millionen wären von Bund und Land gekommen. Die Bedingung wäre aber gewesen, dass die Stadtvertretung sich noch in diesem Jahr für den Plan entscheidet.
Leerstand seit mehr als 30 Jahren
Zu den Befürwortern der Sanierungspläne gehörte der Noch-Bürgermeister Rüdiger Kozian (Unabhängige Wählergemeinschaft Kühlungsborn). Er argumentiere unter anderem, dass die Villa bei einer weiteren Verzögerung nicht mehr zu retten sei. Dem gegenüber steht die Ansicht der Bürgermeisterin in spe, Olivia Arndt (Kühlungsborner Liste). Sie sagt, sie hätte gern mehr Zeit, um das Kompromisskonzept genauer zu prüfen. Die geschichtsträchtige Villa Baltic steht bereits seit mehr als 30 Jahren leer und verfällt nun weiter. Am 5. Dezember hatten die Stadtvertreter die Entscheidung überraschend vertagt.