Ausstellung zu Frauenbewegungen in der DDR startet in Rostock

An verschiedensten Orten in der DDR vernetzten sich Frauen, um sich unter anderem über Frieden und Aufrüstung, politische Mitbestimmung, Umweltschutz, sexuelle Orientierung und Gewalt an Frauen, ein Tabuthema in der DDR, auszutauschen. Mit dem Titel "Zusammen sind wir unerträglich" stellt die Wanderausstellung einzelne Biografien und Frauenorganisationen aus der DDR vor, die sich für Frauenrechte und Gleichberechtigung eingesetzt haben. Die Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger hat am Montagabend circa 100 Interessierte im Rostocker Rathaus begrüßt und betont, dass vor allem die Frauenbewegungen im Norden der DDR bisher zu wenig betrachtet wurden.
Gleichberechtigung in der DDR?
Die DDR gilt vielfach als gleichberechtigt zwischen Mann und Frau. Die Ausstellung bietet jedoch ein differenzierteres Bild: Frauen, die ihre Rechte kennen und dennoch nicht mitreden dürfen, Vergewaltigungen, über die nicht gesprochen wurde oder Lesben, die von der Gesellschaft ausgeschlossen wurden. Gleichberechtigung in der Praxis hätte oft so ausgesehen, dass Frauen "einfach alles" machen mussten und dennoch traditionelle Rollen- und Familienbilder galten, sagte die Zeitzeugin Maria Pulkenat, die an der Ausstellung mitgewirkt hat.
Kampf um Frauenrechte in einer Diktatur
Aus der Perspektive von Zeitzeuginnen werden die Themen und die Vernetzung der unterschiedlichen sozialen Bewegungen aufgezeigt, die teilweise auch in den Westen reichten. Die Ausstellungsmacher versuchen dabei zu zeigen, wie aktuell die Themen der Frauenbewegungen schon damals waren und welches Erbe davon heute bleibt. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 21. März im Rostocker Rathaus.
