Archäologen finden in Rostocker Latrine eine "Lübecker Kanne"
Derzeit finden im Bereich der Kleinen Wasserstraße Erdarbeiten für die Rathauserweiterung statt. Dabei fanden Archäologen in dem Holzschacht einer alten Latrine eine komplett erhaltene „Lübecker Kanne“. Ein Trinkgeschirr, das später wohl als Nachttopf verwendet wurde. Ans Tageslicht kam ebenfalls ein Pilgerzeichen aus Aachen (um 1300). Aachen war im Mittelalter ein Wallfahrtsort für die Marienverehrung. Der Fund ist eine Seltenheit, so die Grabungsleiterin Renate Samariter. Ein weiteres Pilgerzeichen stammt aus Maastricht (Niederlanden). Möglicherweise gelangte es durch eine Geschäftsreise in die Stadt. Ebenso entdeckten die Archäologen einen Feldsteinbrunnen, Teller, Schüssel und Pfeifen. Auch im Keller eines historischen Giebelhauses am Neuen Markt hoffen die Wissenschaftler Spuren der Vergangenheit zu finden. Derzeit wird das Rostocker Rathaus durch den Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung (KOE) voraussichtlich bis 2027 erweitert.