Zwei Tote bei Raserunfall: Angeklagter schweigt in Prozess in Wismar
Am Wismarer Amtsgericht hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Verursacher eines Unfalls mit zwei Toten begonnen. Der Angeklagte soll vor drei Jahren auf der A20 bei Wismar einen Kleinwagen gerammt haben.
Zum Auftakt der Verhandlung wollte der 31-jährige Mann aus dem brandenburgischen Eberswalde keine Angaben zu dem Unfall machen. Er ließ auch keine Reue erkennen. Der Mann soll unter Alkoholeinfluss auf der A20 bei Wismar mit fast 250 km/h ungebremst auf einen Kleinwagen aufgefahren sein. Ein 45-Jähriger und dessen 19-jährige Mitfahrerin aus Vorpommern in dem gerammten Auto starben, ein weiterer Insasse wurde schwer verletzt. Dem Beschuldigten werden fahrlässige Tötung in zwei Fällen und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.
Mit 2,1 Promille durch Verkehrskontrolle
Der Unfallverursacher selbst blieb unverletzt. Nach dem Unfall wurden bei ihm 2,1 Promille Atemalkohol gemessen. Kurz zuvor war der Mann in eine Verkehrskontrolle geraten und durfte weiterfahren. Bis heute ist ungeklärt, warum der Alkoholpegel des Unfallwagenfahrers bei der Verkehrskontrolle nahe Lübeck nicht aufgefallen war. Die Polizei kontrollierte ihn aufgrund einer auffälligen Fahrweise. Der Fahrer gab gegenüber den Polizisten an, lediglich übermüdet zu sein. Etwa 45 Kilometer weiter kam es dann zu dem Unfall. Der Prozess soll voraussichtlich bis Ende Oktober dauern. Gegen die Polizisten, die den Fahrer weiterfahren ließen, läuft ein Ermittlungsverfahren.