Kegelrobben liegen am Strand. © dpa | Sina Schuldt Foto: dpa | Sina Schuldt
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AUDIO: Zahlreiche Robben in Ostsee offenbar ertrunken: Anzeige erstattet (6 Min)

Zahlreiche Robben in Ostsee offenbar ertrunken: Anzeige erstattet

Stand: 18.10.2024 09:37 Uhr

An der Ostküste Rügens bis in den Greifswalder Bodden häufen sich die Funde toter Kegelrobben - mindestens 25 Tiere sind seit Anfang Oktober verendet. Ersten Untersuchungen zufolge sollen die Säugetiere ertrunken sein. Das Meeresmuseum erstattete Anzeige.

Seit Anfang Oktober wurden in der Ostsee zwischen Rügen und Greifswald mindestens 25 tote Kegelrobben entdeckt. Nach Untersuchungen im Stralsunder Meeresmuseum deutet vieles darauf hin, dass einige der Tiere ertrunken sind. Wie die Kuratorin für Meeressäuger, Dr. Denkinger, NDR 1 Radio MV sagte, sei bei einem Tier eine frische Verletzung durch eine Einschnürung festgestellt worden. Bei den anderen Robben gab es keine sichtbaren Anzeichen für die Todesursache. Infektionskrankheiten konnten bereits bei sieben Tieren ausgeschlossen werden.

Untersuchungen bis Ende November

Bei drei Robben deutet Wasser in der Lunge auf Ertrinken hin - möglicherweise, weil sie sich in Netzen verfingen, obwohl dafür noch keine eindeutigen Beweise vorliegen. Die laufenden Untersuchungen könnten bis Ende November dauern. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Anzahl toter Robben erstattete das Meeresmuseum Anzeige gegen Unbekannt.

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Anzahl toter Tiere besorgniserregend

Laut Dr. Judith Denkinger ist die Anzahl toter Kegelrobben in diesem Jahr besorgniserregend hoch. Innerhalb von nur zwei Wochen wurden 25 tote Tiere entdeckt, was einen Anstieg im Vergleich zum bisherigen Rekord im Jahr 2017 darstellt. Damals waren innerhalb von zwei Monaten 23 Tiere verendet. Von den 25 Tieren jetzt wurden 20 entlang der Küste zwischen Binz und Lobbe gefunden, während die übrigen Fälle über den Greifswalder Bodden verstreut waren.

Kegelrobben galten als nahezu ausgestorben

Die Kegelrobbe war in der deutschen Ostsee seit den 1920er Jahren nahezu ausgestorben. Sie ist nach dem Bundesartenschutz- und dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. In den vergangenen Jahren hat sich ihr Bestand wieder erholt, und die Tiere, die bis zu 2,5 Meter groß und über 200 Kilogramm schwer werden können, sind mittlerweile auch wieder vor den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns anzutreffen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 18.10.2024 | 08:00 Uhr

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