Ministerium in Sorge: Mehr als 20 tote Kegelrobben an Rügens Küste
An der Ostküste Rügens sind in den vergangenen zwei Wochen ungewöhnlich viele tote Kegelrobben geborgen worden. Nach Angaben des Umweltministeriums ist die Ursache dafür noch nicht bekannt.
Seit Anfang Oktober sind überwiegend an der Ostküste Rügens mehr als 20 Kegelrobben tot geborgen worden. Die meisten Kadaver wurden zwischen Lobbe und Thiessow gefunden, wie das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommerns am Donnerstag mitteilte. Diese ungewöhnliche Häufung toter Kegelrobben gebe den Behörden Anlass zur Sorge, hieß es. "Es handelt sich um ausgewachsene Tiere ohne erkennbare Verletzungen, in einem guten Ernährungszustand", so Umweltminister Till Backhaus (SPD).
Vogelgrippe als Todesursache ausgeschlossen
Die toten Tiere werden vom Deutschen Meeresmuseum (DMM) sowie vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock untersucht. Bislang konnte Vogelgrippe als Todesursache vom LALLF ausgeschlossen werden. Eine Expertin des Meeresmuseums deutete gegenüber NDR MV an, dass einige der Tiere möglicherweise ertrunken sind. Nach Angaben des Ministeriums hat auch die Polizei Ermittlungen aufgenommen.
Kegelrobbe galt in der Ostsee als nahezu ausgerottet
Die Kegelrobbe ist sowohl nach dem Bundesartenschutzgesetz als auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Art. Die Kegelrobbe galt seit etwa 1920 in der deutschen Ostsee als nahezu ausgerottet. Erst seit einigen Jahren hat sich der Bestand der bis zu 2,5 Meter großen und über 200 Kilo schweren Tiere auch vor den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns erholt.