Waren: Menschenkette für Frieden und gegen Waffenlieferungen
In Waren haben am Sonnabend mehr als 300 Menschen für eine friedliche Lösung des Krieges in der Ukraine demonstriert. Sie forderten ein Ende der Waffenlieferungen und mehr Diplomatie und Friedensinitiativen.
Die Teilnehmer hatten sich in Waren bei Dauerregen entlang der B192 zu der mehr als 500 Meter langen Menschenkette aufgestellt - teilweise Hand in Hand. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Initiative "Menschlich-Stark-Miteinander". Anlass war die Münchener Sicherheitskonferenz. Auf den Transparenten und Plakaten standen Parolen wie "Soldaten aller Länder, geht nach Hause", "Diplomaten statt Granaten!" und "Nein zu Waffen, nein zu Krieg".
"Schluss mit Krieg - von beiden Seiten"
Einige Teilnehmer hatten Friedensfahnen, selbstgebastelte Friedenstauben und bunte Luftballons in den Händen. "Ich bin eine alte, arme Rentnerin. Mir bleibt nichts weiter übrig, als so meine Gedanken auszudrücken", sagte die Demonstrantin Waltraud Zindars dem NDR. "Irgendwann muss Schluss mit diesem Krieg sein - und zwar von beiden Seiten. Es können nicht bloß Waffen gefordert werden, es muss auch Dialogbereitschaft da sein", so die Rentnerin.
"Wir wollen endlich, dass dieser Krieg zu Ende geht da. Und nicht diese Hetzerei, die hier stattfindet jeden Tag. Man kann schon kein Fernsehen mehr sehen. Das ist ja nicht auszuhalten", sagte Demonstrant Klaus Kricklow. Eine Frau aus Plau am See, die mit ihrer Tochter gekommen war, sagte: "Für den Frieden in unserem Land und natürlich auch weltweit sind wir heute hier. Das ist das Allerwichtigste, dass es Frieden auf dieser Welt gibt."
Initiative: Westen muss Diplomatie Chance geben
Es wurde aber auch eine Russland-Flagge geschwenkt. Andere Teilnehmer forderten Deutschland müsse aus der NATO austreten. Explizit an den Aggressor Russland gerichtete Forderungen gab es in Waren keine. Markus Häcker von den Veranstaltern sprach von einer gelungenen Veranstaltung. "Uns geht es in erster Linie um Friedensverhandlungen, um Diplomatie und Interessenausgleich. Der Westen muss in seiner Stärke und in seinem Bündnis mehr liefern können, als mit den gleichen Waffen zurückzuschlagen, sondern einfach wieder der Diplomatie eine Chance zu geben und Friedensverhandlungen anzustreben und endlich das Sterben und Töten auf den Schlachtfeldern in der Ukraine zu beenden." Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf. Teilgenommen hatte erstmals auch Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD).