Viele Nierenkranke in MV: Spitzenforscher tauschen sich aus
Wissenschaftler aus aller Welt sprechen in Greifswald über neue Ansätze zur Behandlung von Nierenerkrankungen. In Mecklenburg-Vorpommern sind besonders viele Menschen an den Nieren erkrankt.
Dialyse, deutlich geringere Lebenserwartung und schlechte Lebensqualität: Immer mehr Menschen erkranken an den Nieren. Bundesweit liegt die Rate bei etwa zehn Prozent, Mecklenburg-Vorpommern liegt mit 17 Prozent sogar deutlich darüber, heißt es von der Universitätsmedizin Greifswald. Bislang gebe es weder Medikamente noch Therapien, die Betroffene heilen. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, hat der Verein "Save the Kidney" von Professorin Nicole Endlich zum Weltnierentag nach Greifswald eingeladen.
Forschungsansatz: Dialyse als Auslaufmodell
Internationale Nierenforscher tauschen sich bei dem Symposium aus. Dabei geht es um neue Methoden zur Behandlung von Nierenerkrankungen. Ein Ansatz kommt von der Uni Greifswald selbst, die zu den weltweit führenden Nierenforschungszentren gehört. Die Wissenschaftler versuchen derzeit, ein krankmachendes Molekül aus den Körpern von mehreren Dialysepatienten zu filtern. Gelingt ihnen dieser Schritt, könnten sie anschließend einen Antikörper entwickeln, der ebendieses Molekül zerstört. Die Forschungsreihe könnte in Zukunft die Dialyse überflüssig machen.
Blutwäsche begleitet Patienten ein Leben lang
Deutschlandweit müssen aktuell rund 90.000 Patienten regelmäßig wegen schwerer Nierenschäden zur Dialyse. Bei dieser Behandlung wird das Blut der Erkrankten gereinigt, was bei gesunden Menschen die Nieren übernehmen. Die Dialyse begleitet die Betroffenen ein Leben lang oder bis die erkrankten Nieren durch eine Transplantation ersetzt werden.