Unterkunft für Geflüchtete: Bürgerversammlung in Negast
In Wendorf bei Stralsund plant der Landkreis Vorpommern-Rügen kurzfristig eine Unterkunft für 85 Geflüchtete einzurichten. Am Freitag gab es im Nachbardorf dazu eine Informationsveranstaltung.
Etwas mehr als 300 Einwohner waren in die Turnhalle nach Negast gekommen, um sich zu informieren. Kathrin Meyer (CDU), die stellvertretende Landrätin, stellte sich dort den Fragen der Einwohner zu einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete in Wendorf.
Einwohner zwischen Angst und Verständnis
Gleich zu Beginn machte Meyer klar, dass der Landkreis nicht darüber entscheiden könne, ob Menschen einquartiert werden, sondern nur wie die Menschen untergebracht werden. Das lasse Zweifel am Demokratieverständnis der Bundesregierung aufkommen, meinte ein Bewohner unter großem Applaus. Das vorherrschende Thema war dann die Angst einiger Einwohner vor möglicherweise kriminellem Verhalten der Menschen, die dort einquartiert werden. Aber es gab auch andere Stimmen, die Verständnis für die Notlage der Menschen geäußert haben. Es würden zudem auch nicht die ersten Geflüchteten im Dorf sein.
Unterkunft für 85 Geflüchtete geplant
Im Gegensatz zu den bisher in Wohnungen untergebrachten Geflüchteten soll die geplante Unterkunft bis zu 85 Menschen zentral aufnehmen. Die Einrichtung liegt etwa vier Kilometer von der nächsten Einkaufsmöglichkeit in Negast entfernt in einem Wäldchen an einem unbeleuchteten Feldweg. Bei vielen Anwohnern überwiegt deshalb die Skepsis, wie ihr Alltag mit dieser Einrichtung am Rande der Dörfer künftig aussieht.
Einwohner fordern Sicherheit und Ordnung
Die Garantie von Sicherheit und Ordnung und die Stärkung der Infrastruktur der Dörfer für zusätzliche 85 Bewohner liegen den Einwohnern besonders am Herzen. An die Adresse der anwesenden Bundestagsabgeordneten Anna Kassautzki (SPD) ging aber auch die Forderung, dass die Bundesregierung den Zustrom der Geflüchteten endlich stoppen möge.