Cargobull in Toddin: Ergebnislose Gespräche
Ein erstes Sondierungsgespräch zur Zukunft des Fahrzeugbauers Schmitz-Cargobull in Toddin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist am Dienstag ergebnislos verlaufen. Der Betriebsrat befürchtet die Schließung des Produktionsstandortes im kommenden Jahr. Die IG Metall, die an dem Treffen mit der Geschäftsleitung beteiligt war, bezeichnete das Gespräch als schwierig. "Wir erwarten nun einen Vorschlag für ein weiteres Treffen in der kommenden Woche", sagte Georg Frericks von der IG Metall nach einer Protestkundgebung der Mitarbeiter vor dem Werk in Toddin.
Standortsicherung gefordert
Die Unternehmensvertreter hätten ein Gutachten vorgelegt, das die Schließung des Standortes zum 1. September 2018 empfehle. Damit würden in Toddin 120 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Gewerkschaft fürchtet eine Verlegung der Produktion nach Gotha und Litauen und fordert einen Tarifvertrag mit Standortsicherung.
Gespräche auch mit Landesregierung
Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber NDR 1 Radio MV dagegen, das Gespräch sei konstruktiv und positiv verlaufen. Schmitz-Cargobull müsse aber europaweit konkurrenzfähig bleiben. In der kommenden Woche soll es auch Gespräche mit der Landesregierung zur Zukunft des Toddiner Werkes geben.
IG Metall will Werksschließung verhindern
Nach Angaben Frericks hatte das Werk in Toddin lange Zeit volle Auftragsbücher, ehe es Anfang 2017 einen regelrechten Einbruch gegeben hatte. Der Gewerkschafter vermutet "strategische Absichten" der Konzernspitze, die Produktion verlagern zu wollen. "Wir werden alles tun, um die Schließung des Werkes zu verhindern, das nicht nur 120 Mitarbeitern und 36 Zeitarbeitern Beschäftigung bietet, sondern auch für Zulieferer in der Region wichtig ist", kündigte Frericks an. Das im nordrhein-westfälischen Horstmar ansässige Mutterunternehmen lässt in dem Werk nahe Hagenow Kühlaufbauten für Lkw sowie komplette Kühlanhänger produzieren.