Stand: 08.10.2019 14:41 Uhr

Teilhabepaket kommt nur bei Minderheit in MV an

Eine Hand legt ein Kinderxylophon in einen Karton mit der Aufschrift "Bildung".
Aus dem Bildungs- und Teilhabepaket werden Zuschüsse für Sport, Musik und Schule finanziert. (Archivbild)

Das vor acht Jahren eingeführte Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder und Jugendliche in Hartz-IV-Haushalten wird im Nordosten von rund 28 Prozent der Leistungsberechtigten genutzt. Das geht aus einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Studie hervor. Nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes kommt das Paket in Mecklenburg-Vorpommern aber besser an als in den meisten anderen Bundesländern.

Im Bundesschnitt profitiert nur jeder sechste Berechtigte

Höher lag die Quote demnach nur in Schleswig-Holstein mit rund 46 Prozent. Im Bundesdurchschnitt kamen die staatlichen Zusatzgelder hingegen nur bei knapp 15 Prozent der Berechtigten an. Die Zahlen hätten sich im Jahresvergleich nicht verändert und seien "vernichtend", so der Bericht. Die Teilhabeleistungen waren vor acht Jahren eingeführt worden, um Kindern aus benachteiligten Familien einen besseren Zugang zum sozialen und kulturellen Leben zu ermöglichen.

Pauschale als Alternative gefordert

Konkret handelt es sich dabei meist um Zuschüsse für Sportvereine, Musikschulen, Mittagessen, Schulmaterial oder Klassenfahrten und Ausflüge. Bemängelt wurden in der Vergangenheit immer wieder die komplizierten Antragsverfahren. Trotz jüngst eingeführter Vereinfachungen und Erhöhungen der Zuschüsse fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband die Abschaffung des Bildungs- und Teilhabepakets. Stattdessen befürwortet der Verband die pauschale Auszahlung von 15 Euro pro Monat und Kind.

Paritätischer: "Teilhabepaket ist und bleibt Murks"

"Das Bildungs- und Teilhabepaket ist und bleibt Murks und geht komplett an der Lebensrealität Heranwachsender und den Strukturen vor Ort vorbei", teilte Verbands-Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider mit. Die bisherigen Teilhabeleistungen seien davon abhängig, dass es vor Ort überhaupt passende Angebote gebe. Langfristig spricht sich der Paritätische, wie auch andere Verbände, SPD, Grüne und Linke für eine Kindergrundsicherung aus, in der staatliche Leistungen für Kinder und Jugendliche zusammengeführt werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 08.10.2019 | 17:00 Uhr

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Sozialpolitik

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