Strategische Neuausrichtung: Landgestüt Redefin vor Umbruch?
Das Landgestüt Redefin im Landkreis Ludwigslust-Parchim steht offenbar vor einem Umbruch. Agrarminister Till Backhaus (SPD) teilte nach einer Personalversammlung mit, der landeseigene Pferderzuchtbetrieb werde "strategisch neu ausgerichtet".
Anfang Februar musste der bisherige Gestütschef Christoph Seite gehen - nach rund dreieinhalb Jahren. Offenbar gab es zwischen ihm und dem Ministerium ein Zerwürfnis auch zur Zukunft des traditionsreichen Gestüts. Seitdem führt Kristin Romanowski, Referatsleiterin im Backhaus-Ministerium, das Landgestüt kommissarisch. Der Chefposten in dem Betrieb mit rund 32 Mitarbeitern und 15 Azubi-Stellen ist vor sechs Wochen neu ausgeschrieben worden. Gesucht wird ein Pferdezuchtexperte oder eine Pferdezuchtexpertin mit "sehr guten kommunikativen Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Fähigkeiten zur Moderation und Erfahrungen in der Konfliktbewältigung".
Beratungsfirma prüft Abläufe
Diese Auswahlkriterien dürften ein Hinweis auf die schwierige Lage im Betrieb sein. Die externe Firma "Matthias Munz Beratung und Interims-Management" nimmt die Abläufe unter die Lupe. Munz war bis Ende 2023 Geschäftsführer im nahen Vielanker Brauhaus. Backhaus sagte, es gehe darum, den Markenkern des Gestüts deutlicher herauszuarbeiten. Seine Staatssekretärin Elisabeth Aßmann (SPD) meinte, es gehe um strategische Initiativen, eine klare Budgetplanung und organisatorische Leitplanken, "damit sich das Gestüt in den kommenden Jahrzehnten gut und nachhaltig entwickeln kann". In den kommenden Wochen und Monaten werde zunächst festgelegt, "welche Themen priorisiert werden müssen".
Offenbar kein Stellenabbau geplant
Die Aussagen klingen nach üblichen Umstrukturierungs- und Changemanagement-Floskeln. Was sie konkret für die Mitarbeiter bedeuten, blieb zunächst unklar. Ein Stellenabbau sei mit dem Zukunftskonzept nicht vorgesehen, teilte das Ministerium auf NDR Anfrage mit. Das Land schießt in diesem Jahr rund 3,2 Millionen Euro für den Betrieb dazu - das sind fast 30 Prozent mehr als noch in 2023. Das Landgestüt war schon in der Vergangenheit immer wieder in der Diskussion, auch wegen der Zuschüsse aus der Landeskasse.