Stralsund: Weihnachtsmann soll Kind mit Rute geschlagen haben
Nachdem ein Weihnachtsmann auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt einen kleinen Jungen geschlagen haben soll, sucht die Polizei Zeugen. Denn die bisherigen Aussagen widersprechen sich.
Die Polizei in Stralsund sucht Zeugen, die am Montag einen Vorfall mit einem als Weihnachtsmann verkleideten 62-Jährigen und einem vierjährigen Jungen beobachtet haben. Nach ersten Angaben der Polizei soll der Weihnachtsmann dem Vierjährigen mit seiner Rute ins Gesicht geschlagen haben, nachdem der Kleine, der mit seiner Mutter und seinen Geschwistern unterwegs war, ihm angeblich mehrmals die Zunge herausgestreckte hatte. Der 62-Jährige habe den Schlag offenbar als "erzieherische Maßnahme" betrachtet. Das Kind erlitt laut Polizei Schmerzen. Gegen den Mann wurde eine Strafanzeige wegen des Verdachtes der gefährlichen Körperverletzung gestellt.
Weihnachtsmann widerspricht den Aussagen
In einem Interview mit dem NDR in MV widersprach der Weihnachtsmann den Aussagen der Mutter. Der Junge habe ihm wiederholt die Zunge rausgestreckt. Als Weihnachtsmann habe er ihn ermahnt und das Gedicht von Knecht Ruprecht zitiert: "Kinder, die nicht artig sind, die klopft er auf die Hosen." Danach habe er das Kind mit der Rute auf der linken Seite am Gesäß berührt. Der Junge habe sich zwar erschreckt, so der 62-Jährige, er könne aber keinesfalls Schmerzen verspürt haben.
Lange Familientradition
"Kinder haut man nicht. Das ist meine Devise", bekräftigte der Mann, der nach eigenen Angaben bereits als Kind mit seinem Vater als Weihnachtsmann aufgetreten ist. Es handele sich um eine Familientradition. Auch in Krankenhäusern sei er als Weihnachtsmann unterwegs gewesen. Einen solchen Vorfall habe es dabei noch nie gegeben.
Vorübergehend nicht auf dem Weihnachtsmarkt tätig
Nach Angaben der Stadtverwaltung arbeitet der Mann hauptberuflich bei der Stadt und ist ehrenamtlich als Weihnachtsmann tätig. Bis zur Klärung des Sachverhalts werde er allerdings nicht als Weihnachtsmann auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt im Einsatz sein, so eine Sprecherin.